Kateřina Tučková

 4 Sterne bei 10 Bewertungen

Lebenslauf

Kateřina Tučková wurde 1980 in Brünn geboren, studierte Kunstgeschichte, Literatur- und Sprachwissenschaft. Sie ist als Kuratorin, Sachbuchautorin und Schriftstellerin tätig. 2010 erhielt sie den wichtigsten Literaturpreis des Landes, den Magnesia Litera, für "Die Vertreibung der Gerta Schnirch"; für "Das Vermächtnis der Göttinnen" wurde sie mit dem Josef-Škvorecký-Preis, dem Tschechischen Bestsellerpreis und dem Magnesia Litera Publikumspreis ausgezeichnet. Das Buch stand wochenlang auf der Bestsellerliste und verkaufte sich 100.000 Mal in Tschechien. Kateřina Tučkovás Bücher werden in elf Sprachen übersetzt.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Kateřina Tučková

Cover des Buches Das Vermächtnis der Göttinnen (ISBN: 9783421046307)

Das Vermächtnis der Göttinnen

 (8)
Erschienen am 21.09.2015
Cover des Buches Gerta. Das deutsche Mädchen (ISBN: 9783943767971)

Gerta. Das deutsche Mädchen

 (2)
Erschienen am 12.11.2018

Neue Rezensionen zu Kateřina Tučková

Cover des Buches Gerta. Das deutsche Mädchen (ISBN: 9783943767971)
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Rezension zu "Gerta. Das deutsche Mädchen" von Kateřina Tučková

Ein Buch zum nachdenken
Lilli_Marleen_Artvor 3 Jahren

Gerta wächst als Tochter einer Tschechin und eines Deutschen in Brünn im Protektorat Böhmen und Mähren auf. Als die Nationalsozialisten an die Macht kommen, bricht ihre behütete Welt zusammen. Der Vater ist ein strammer Nazi und erzieht seinen Sohn Friedrich in seinem Sinne. Gerta darf nicht mehr tschechisch sprechen, die Sprache ihrer geliebten Mutter. Als diese stirb und ihr Bruder in den Krieg zieht, vergeht sich ihr Vater an ihr. Schließlich wird sie schwanger und bekommt ein Mädchen. Als der Krieg von den Deutschen verloren wird, werden die deutschen Bewohner von Brünn auf einen Todesmarsch geschickt. Gerta ist unter ihnen. Ihr widerfährt unsagbares Leid.

Das Buch spannt einen Bogen von den 1930er Jahren bis zum Zerfall der Sowjetunion. Das Leid der deutschen Bevölkerung wird detailgetreu beschrieben. Manchmal kann man es fast nicht aushalten. Die Autorin hat sehr gut recherchiert. Aber auch das Unrecht, welches die Deutschen den Tschechen angetan haben, wird nicht ausgelassen. Und dazwischen steht Gerta. 

Ein sehr bewegendes Buch über das Schicksal einer starken Frau.

Cover des Buches Gerta. Das deutsche Mädchen (ISBN: 9783943767971)
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Rezension zu "Gerta. Das deutsche Mädchen" von Kateřina Tučková

Zeitgeschichte aus Tschechien
Martin_Fierrovor 4 Jahren

Tuckovás Debütroman erschien in Tschechien bereits 2009 und wurde nicht nur mit den wichtigsten literarischen Preisen des Landes ausgezeichnet, sondern initiierte überdies eine gesellschaftliche Debatte über Vertreibung und das Verhältnis zwischen Tschechoslowaken und Deutschen nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs. Angesichts der zeitgeschichtlichen Relevanz und der Öffentlichkeit des Romans verwundert es, dass der Roman mit solcher Verzögerung ins Deutsche übertragen wurde und schließlich in einem eher kleinen, wenngleich profilierten Verlag erschienen ist.

Die Handlung des Romans schlägt einen weiten chronologischen Bogen, von der Protektoratszeit Ende der 1930er Jahre, über das Ende des Zweiten Weltkriegs und die Vertreibung der deutschen Bevölkerung aus Böhmen und Mähren bis hin zum demokratischen Neubeginn 1989/1990. Dementsprechend ist eine  kontinuierliche, lückenlose Beobachtung in der Entwicklung der Protagonistin kaum möglich, wobei die historische und politische Bedingtheit der persönlichen Entscheidungen stets sichtbar wird: Gerta kann kein freies Leben führen, nicht als schikanierte und missbrauchte Tochter, nicht als Mutter und Zwangsarbeiterin, auch nicht später, als Geliebte eines Parteifunktionärs. Menschlichkeit und Wärme bewahrt sie sich dennoch, was gleichfalls Empathie, wie Sympathie erzeugt. Überhaupt sucht der Roman nach versöhnlichen Tönen, weist aber auch über die letzte Seite hinaus und regt an zu einer Auseinandersetzung mit Erinnerungskultur, Kollektiv- und Individualschuld und der Vertreibung im Zusammenhang mit dem Zweiten Weltkrieg. 

Mitunter verliert sich der Roman jedoch in Redundanzen und Wiederholungen, die bei einem Text von über 500 Seiten einen unangenehm belehrenden Charakter erhalten. Die zweifellos umfangreiche Recherche der Autorin und die Detailfülle bei der Beschreibung des Brünner Stadtbildes geben dem Werk einen dokumentarischen Anstrich, der die gefühlsbetonten Sequenzen scharf kontrastiert.

Der Reiz des Romans liegt weniger in seinem Stil, als in seiner Thematik, welche auch in Deutschland einen interessanten Gesprächsansatz darstellen dürfte

Cover des Buches Das Vermächtnis der Göttinnen (ISBN: 9783641136529)
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Rezension zu "Das Vermächtnis der Göttinnen" von Kateřina Tučková

Interessanter Dokumentationsroman mit etwas holprigem Lesefluss
MariWovor 4 Jahren

Dora, die Letzte eines uralten Heilerinnengeschlechts, macht sich auf, das tradierte Wissen mit rationalen Mitteln zu erforschen. Als die Archive der Staatsicherheit geöffnet werden, begreift Dora, dass ihre Tante Surmena, wie auch die anderen Göttinen, als regimefeindlich verfolgt wurden. Bei ihren Recherchen deckt sie ein dramatisches Familiengeheimnis auf.


Die Aufdeckung des Familiengeheimnisses, ist spannend zu lesen. Die Handlung ist interessant aber auch schockierend. 


Was mich an dem Buch aber gestört hat, sind die unzähligen Berichte der Staatssicherheit, die den Roman durchziehen. Der Lesefluss wurde jedesmal unterbrochen. Das war für mich einfach zu viel des Guten.

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