Katharina Füllenbach

Man weiß ja im Grunde nichts über dieses winzige Land an der Grenze zur Ukraine. Umso lesenswerter erscheint mir dieser Reisebericht,. denn er verbindet persönliche Erlebnisse mit vielen Hintergrundinformationen und stellt Zusammenhänge her, über die ich noch nie nachgedacht habe. Für mich was das Buch eine inspirierende und zugleich kurzweilige Lektüre.

Im Abspann des Buches wird ein weiterer Reisebericht zu Saudi-Arabien angekündigt. Darauf bin ich auch mega gespannt.

Ich habe schon mehrere Reiseberichte der Autorin gelesen und bin immer mal wieder überrascht, wie sehr sie auch stilistisch auf die Besonderheiten des jeweiligen Landes eingeht. Für Ruanda hat sie weit ausgeholt und die Geschichte des Landes seit der Berlin Konferenz Ende des 19.Jahrhundert nachgezeichnet. Das ist sinnvoll, denn auf diesem Ereignis fußen alle kommenden Entwicklungen bis hin zum Genozid von 1994.

Füllenbach widmet einen großenTeil ihres Buches einer Beschreibung der ruandischen Gegenwart nach dieser Katastrophe und scheint Verständnis zu haben für die zum Teil speziellen Maßnahmen der politisch Veranwortlichen in ihren Bemühungen, die Menschen wieder zu einen und ihnen so ein zukunftsfähiges Zusammenleben zu ermöglichen. Daneben unterhält sie den Leser aber auch - wie schon in ihren anderen Büchern - mit ihrem ironischen Blick auf das eigene Reiseverhalten. Insgesamt macht diese Lektüre Spaß und ist auch für Menschen geeignet, die sich gerade nicht auf eine eigene Reise nach Ruanda vorbereiten.

Füllenbach ist zur Expo in Dubai, als der Krieg in der Ukraine beginnt. Sie beobachtet die Reaktionen der russischen Touristen, die sich zu diesem Zeitpunkt zu tausenden in dem Emirat aufhalten und beschreibt unter anderem, wie sich die Ereignisse in Europa in Windeseile auf die arabische Halbinsel auswirken. Jenseits des auch ansonsten interessanten Reiseberichts eine spannendes Detail.