Irgendwann fängt das an, dass Kinder aus allem einen Wettbewerb machen. Und dieses charmante Kinderbuch hinterfragt das sehr klug, denn: „Verlieren ist was für Gewinner“. Wer genau hinsieht, bemerkt, dass die Geschichte bereits in der Innenklappe losgeht. Da vergessen nämlich ein paar Leute ihren Pokal auf der Bank im Wald. Den Fuchs inspiriert der Fund, die Waldspiele auszuloben. Doch in was sollen die Tiere ihr Können zeigen?
Die Ideen der Tiere sind superwitzig und so absurd, dass die Lesenden schnell die Sinnhaftigkeit von Wettbewerben selbst hinterfragen können. Es geht um die Festlegung von Regeln, um Fairness und darum, dass die einige dann nicht mehr ganz so ernst nehmen, falls sie dadurch selbst gewinnen. Schließlich schnappt ihnen ein kleines Mädchen den Pokal weg – super Anspielung auf Rotkäppchen. Und dann gibt es endlich die zündende Idee, die alles löst und jede*n zu ihrem Gewinn kommen lässt.
Die Geschichte und die tollen Bilder haben mir sehr gut gefallen. Das Buch macht richtig gute Laune und hinterfragt, ob alles ein Wettkampf sein muss. Nur die Idee, ob nicht der „Blöd*ste“ gewinnen sollte, hat mir nicht so gut gefallen. Es wäre echt schön, wenn dieses ableistische Konstrukt gerade aus Kinderbüchern verschwindet. 4,5 von 5 Sternen für dieses witzige Buch.