Rezension zu "Tote Kameraden" von Katharina Höftmann
Niemand will die junge Frau, die in einem Hotel, das einer georgisch-jüdischenen Familie gehört, tot aufgefunden wird, kennen. Alles sieht nach Selbstmord aus und Kommissar Assaf Rosenthal soll, wenn es nach seinen Vorgesetzten geht, den Fall schnellstens abschließen. Es gibt ja jede Menge anderer Arbeit.
Doch Rosenthals Bauchgefühl deutet auf einige Ungereimtheiten hin, die nicht offensichtlich sind. Also beginnt er mit seinen Ermittlungen und findet heraus, dass die junge Frau einer geheimen Militäreinheit angehört hat. Als es dann den nächsten Toten gibt, scheinen sich Zusammenhänge aufzutun.
Meine Meinung:
Krimis, die in Israel spielen lese ich nicht so oft. Von Batya Gur habe ich den einen oder anderen Krimi gelesen. Warum eigentlich nicht mehr?
Dieser hier ist der dritte einer Reihe um Assaf Rosenthal, der bei den Frauen recht gut ankommt, ja ein echter Womanizer ist. Seine Liebschaften sind Legion, doch diesmal scheint er unglücklich verliebt zu sein. Ein bisschen wirkt er auf mich wie ein Pubertierender. Tageweise geht er seinem Job als Kriminalbeamter recht lustlos nach. Auch die regelmäßigen Tage seines Reservedienstes bei der Armee absolviert er ziemlich unmotiviert. Die Handlung bringt dieser Exkurs nicht wirklich weiter, trägt aber zur Beschreibung der Stimmung in Israel bei. Das Spannungsfeld, die Bedrohung und die Selbstverständlichkeit wie damit umgegangen wird, ist gut beschrieben.
Der Schreibstil ist flüssig. Bei den Charakteren bin ich (noch) nicht ganz schlüssig, ob ich sie mögen soll oder nicht. Vielleicht sollte ich die beiden Vorgänger lesen.
Fazit:
Diesem Krimi mit einigen interessanten Wendungen gebe ich 4 Sterne.