Rezension zu "Forbidden Truth - Vor uns das Licht" von Katharina Mittmann
'Forbidden Truth' ist ein Buch mit ernsten Themen. Es geht um Angststörungen und Identitätsfindung. Um all die kleinen und großen Probleme, die sich rund um diese Schwierigkeiten im Leben aufbauen. Die Autorin möchte Aufmerksamkeit schaffen und zeigt dies in einer ruhigen und doch aufregenden Art. Mittmanns Roman scheint wiederzuspiegeln, wie sich betroffene Personen fühlen.
Kim ist Anfang 20 und sollte eigentlich ihr Leben genießen. Doch ihre Realität sind Angstschübe in den alltäglichsten Situationen. Selbst Einkaufen stellt sie vor ein Problem. Doch wie viele Betroffene versucht sie dies zu verheimlichen und hört sich Vorurteile anderer Menschen an, während sie selbst stumm leidet. Sie findet Trost und Halt in einer Online-Bekanntschaft. Finn, der charismatische und lustige Basketballer, scheint Kim wirklich zu sehen. Doch Kim weiß nichts von Finns Job, denn auch er kämpft mit seinen Dämonen. Eine kardiologische Krankheit lässt ihn sein Leben hinterfragen und wichtige Entscheidungen treffen. Kim ist die Einzige, die ihn wirklich zu sehen scheint. Beide Charaktere sind so liebevoll gestaltet und völlig authentisch in ihrem Charakter und ihrem Umgang mit ihren Problemen. Das Buch wird aus beiden Perspektiven erzählt und beide mochte ich gleich. Die beiden Hunde sind süße, quirlige Sidekicks, die das Buch gerne mal auflockern.
Obwohl es sicherlich die ein oder andere Stelle gab, wo die beiden sich schon früher und besser hätten austauschen können, wirkte der finale Konflikt authentisch und nicht an den Haaren herbei gezogen. Die Entwicklung beider überzeugte mich und kann Betroffenen, sowie auch nicht Betroffenen sicherlich eine Stütze, ein kleiner Faden sein.
Durch die Angststörung spielt sich viel in den eigenen, sichereren vier Wänden ab. Obwohl die Schauplätze überschaubar waren, gab es doch immer spannende oder emotionale Kapitel. Es gibt durchaus noch weitere Orte und auch Personen und alle waren etwas besonderes und um die Charaktere zeichnet sich, trotz weniger Auftritte, ein recht klares Bild. Auf diesen 350 Seiten wird alles wichtige erzählt und das ist eine Kunst.