In Bishop's Lacey sollen die Gebeine des Ortsheiligen St. Tancred ausgegraben werden. Ein großes Ereignis für den kleinen Ort, das Flavia de Luce auf keinen Fall verpassen will. Ausgerechnet sie findet die Leiche des Organisten im Grab des Heiligen. Wer hat Mr. Collicutt eine Gasmaske aufgesetzt? Was macht der als Botaniker verkleidete Privatdetektiv in der Stadt? Wie hängen die Ereignisse mit Harriet de Luce, Flavias verstorbener Mutter, zusammen?
Die Kriminalfälle, denen Flavia nachgeht, sind äußerst spannend und makaber geschrieben, da macht auch der fünfte Band keine Ausnahme. Eine unglaublich tolle Buchreihe, besonders für Fans von "Enola Holmes" oder "Ein Fall für Wells & Wong".
Ich habe nicht das Gefühl, dass ich als Leserin keine faire Chance habe, an den Ermittlungen teilzunehmen. Alleine würde ich wahrscheinlich nicht auf das Wer, Wie, Wann und Wo kommen. Durch Flavias Erzählperspektive erlebe ich zwar, wie sie Hinweise entdeckt und ihre Nase in alles steckt, was nicht niet- und nagelfest ist, aber erst als sie es am Ende Inspector Hewitt erzählt und die einzelnen Puzzleteile zusammensetzt, erkenne ich die Zusammenhänge. Das Gefühl der Ratlosigkeit oder des Tappens im Dunkeln ist dadurch aber keineswegs entstanden. Ich mag es, am Ende eines Krimis überrascht zu werden.
Adam Sowerby ist ein merkwürdiger neuer Charakter, von dem ich hoffe, dass er in zukünftigen Geschichten wieder auftaucht. Vielleicht als Mentor oder Partner von Flavia. Hoffentlich wird Flavias Vater bald etwas emotionaler und erzählt seinen Töchtern etwas über die Familiengeschichte. Ich muss unbedingt über Feelys Liebesleben auf dem Laufenden gehalten werden, das ist mindestens genauso spannend wie die Kriminalfälle. Ob die drei Schwestern es jemals schaffen, sich länger als 5 Minuten zu vertragen? Aber wo bliebe da der Spaß?
Der fünfte Band der Krimireihe von Alan Bradley endet mit einem fiesen Cliffhanger, der mich dazu verleitet, sofort das nächste Buch zu lesen. Zwar weiß ich jetzt, wer Mr. Collicutt ermordet hat und warum, aber es bleiben noch einige knifflige Fragen offen. Die immer brisanter werdende Finanzkrise, in der Flavias Vater seit dem ersten Buch steckt und die bedrohlich näher rückt, hat in diesem Teil ihren Höhepunkt erreicht. Doch wie geht es weiter? Es bleibt spannend...