Cover des Buches Leuchtturmmord (ISBN: 9783746632063)
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Rezension zu Leuchtturmmord von Katharina Peters

Solider Krimi

von krimielse vor 8 Jahren

Kurzmeinung: Solider und logisch aufgebauter Regionalkrimi von der Insel Rügen

Rezension

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krimielsevor 8 Jahren
Klappentext An der Südspitze der Insel Zudar wird eine junge Frau ermordet aufgefunden. Romy Beccare geht dieser Fall besonders nahe. Die junge Frau ist erst achtundzwanzig Jahre alt und Mutter von zwei kleinen Kindern. Die Spurenlage am Tatort ist schwierig, doch einer gerät in Verdacht: der Ehemann, der als aufbrausend gilt. Dann aber findet Romy heraus, dass dieser Fall viel größer ist. Vier Freunde der Toten sind in den letzten Jahren auf ungeklärte Weise ums Leben gekommen. Ich mag Regionalkrimis sehr gerne, wenn sie die Besonderheiten einer Region in Bezug auf Gebräuche, Menschen, Landschaften und vielleicht auch ein paar Mythen betonen oder gar ins Geschehen einbeziehen. Das vorliegende Buch spielt auf der Insel Rügen und in Stralsund, der Stadt, die das Tor zur Insel an der Küste ist. Die Autorin streift kurz über die Boddenlandschaft im Jasmund, ein paar Orte finden Platz im Geschehen, ein Leuchtturm als mafiöses Hauptquartier spielt eine Rolle, aber Besonderheiten der Insel habe ich sehr vermisst. Die Handlung könnte problemlos an einen beliebigen anderen Ort unter Änderung der Ortsnamen verlegt werden, was ich sehr schade finde und für mich damit die Bezeichnung Regionalkrimi nicht rechtfertigt. Ich kenne keinen anderen Band der Reihe, so dass ich nicht sagen kann, ob das Regionale in der Handlung bisher mehr Raum eingenommen hat und aus Gründern der Vermeidung von Wiederholungen in diesem Band mehr in den Hintergrund trat. Übrig bleibt damit für mich ein solider und logischer Krimi, der durchaus seine Spannungsmomente hat, sich aber auch nicht wirklich aus der Masse abhebt. Sprachlich gut verständlich, wie ich es von dieser Art Literatur erwarte, und für den Kriminalfall in sich abgeschlossen ist es auch bei Unkenntnis der Vorgängerbände leicht, der Geschichte zu folgen und die Charaktere auseinanderzuhalten. Es werden ausreichend Hintergrundinformationen gegeben, um den Figuren des Ermittlerteams Leben einzuhauchen, allerdings ist mir vieles zu glatt. Die "guten" Ermittler haben keine Ecken und Kanten und die bösen Hintergrundmänner erscheinen entweder nicht wirklich im Rampenlicht und sind damit für mich nicht gut greifbar oder sie sind ausschließlich ausgebufft, abgebrüht und gierig nach Macht, Ruhm und Geld. Dazwischen dümpeln sich ein paar Kleinkriminelle, die das Geschehen etwas bunter und spannender machen. Auch das Ende ist mir ehrlich gesagt zu gerade und zu leichtgängig. Bei Aufklärung des Falles und nach Zugriff der Ermittler hat von deren Seite niemand eine Feder gelassen, alle Kriminellen sind entweder dingfest oder tot, und alle sind glücklich. Naja... Fazit: Solider und leicht verständlicher Krimi mit logischer Handlung, der mir aber etwas zu gerade und blass ist und für meinen Geschmack zu wenig regionalen Bezug hat. Ich vergebe drei Sterne.
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