Dieses Buch war mit Sicherheit nicht das, was ich erwartet hatte. Ja es spielt in einem Fantasy Setting, jedoch könnte es genau so gut ein Sci-Fi -oder historisches Setting aufweisen. Solange ich nichts verpasst habe, wurde an genau einer Stelle Magie gebraucht und auch diese wäre austauschbar gewesen. Dennoch, die eigentliche Handlung ist nicht austauschbar, wir verfolgen den jungen Maia, das klassische verstoßene Kind, der nach dem Tod seines Vaters, des Kaisers, und seiner DREI Brüder den Thron besteigt und sich nun von Intrigen und Feinden umgehen sieht. Während der Handlung beginnt er langsam Vertrauen (und auch komplizierte Freundschaftsgeflächte) zu einigen Charakteren aufzubauen und sich in seine Rolle als Kaiser einzuleben. Dabei folgen wir seinen (vermutlich absichtlich) ähnlichen Tagesabläufen und finden uns zusammen mit dem Protagonisten langsam in die Rolle des Kaisers ein.
Hierbei tritt jedoch auch der meiner Meinung nach größte Schwachpunkt auf. Die Autorin entschied sich eine eigene (oder mit zumindest unbekannte Sprache) für die Namen der Charaktere zu wählen und dazu einen Berg an verschiedenen Titel. Während der Handlung werden einige Duzend Charaktere (kurz oder länger) eingeführt, deren Namen oft äußerst ähnlich klingen oder sich in nur wenigen Buchstaben unterscheiden. So behält man leider kaum den Überblick und selbst das Namenverzeichnis am Ende des Buches, kann dieses Problem nicht wirklich lösen. Ich kann mir zwar vorstellen, dass die Autorin damit die Überforderung des jungen Kaisers darstellen wollte, jedoch reißt einen der Gedanke "wer war das nochmal", sehr oft aus der Story.
Ein weiterer kleiner Kritikpunkte wäre, dass mir das Ende nicht vollkommen zu gesagt hat, es geht mir fast "zu gut" aus, dafür ist die Handlung jedoch soweit abgeschlossen, dass es keine Fortsetzung geben sollte. Auch wenn ich noch gerne mehr von den Intrigen am Hofe erfahren hätte.