Rezension zu Die Zauberfürsten von Katherine Kurtz
Rezension zu "Die Zauberfürsten" von Katherine Kurtz
von rallus
Rezension
rallusvor 12 Jahren
War der erste Band von Deryni noch ein eher abgeschlossenes Abenteuer, zeigt der zweite die ganze Komplexität die diese neu geschaffene Welt bietet. Viele Zweige werden hier vertieft, die Magie der Deryni, der tief verwurzelte Hass auf die, die "Anders" sind. Die eigentliche Intention von Katherine Kurtz ist es Vorurteile aus der Welt und ein gemeinsames Verständnis zu schaffen. Dies läßt sich auch aus der mittelalterlichen in die heutige Welt beliebig übertragen. "Nicht die Kirche ist's die wir bekämpfen... Wir bekämpfen einen Wahn. Den Wahn, das Anderssein böse ist. Dass Menschen schlecht seien, weil sie mit außergewöhnlichen Kräften und Begabungen zur Welt kamen, ganz gleichgültig für welche Zwecke sie ihre Fähigkeiten verwenden. Wir kämpfen gegen die törichte Vorstellung, ein Mensch wäre verantwortlich für den Zufall seiner Geburt. [...] dass ein Mensch einen Wert um seiner selbst willen besitzt, aufgrund dessen, was er mit seinem Leben beginnt, ob er sich für Gut oder Böse enstcheidet." Die Deryni Reihe, entstanden in den 70er Jahren, ist eines der ersten Fantasy Romane die sich mit den inneren Werten und den damit verbundenen äußeren Kämpfen auseinander setzt und so Vorreiter einer aufblühenden Literaturgattung wurde. Dabei sind die Romane nicht verstaubt oder antiquiert - außer dem damals enstandenen Titelbild - im Gegenteil! Eine wunderbar geschliffene Sprache, die einen plastisch in das Geschehen hebt und weder langatmig noch seitenfressend in Details versinkt. Man riecht, sieht, spürt diese Welt - so nah sind mir wenige Autoren (oder deren Übersetzer) gekommen. Wie schön dass Katherine Kurtz über 20 Bücher verfasst hat und noch aktiv ist. Ein Meilenstein der historischen Fantasy - volle Punktzahl.