Katherine Mansfield

 4,1 Sterne bei 55 Bewertungen

Lebenslauf von Katherine Mansfield

Die viel zu früh verstorbene (1888–1923), neuseeländisch-britische Schriftstellerin Katherine Mansfield wird als Meisterin der Kurzgeschichte heute auf eine Stufe mit James Joyce, Virginia Woolf und Anton Tschechow gestellt. Ihr kurzes Boheme-Leben war geprägt von Reisen, Krankheit, Liebschaften mit Männern und Frauen und einem sehr illustren Bekanntenkreis um Virginia Woolf, Bertrand Russell, D. H. Lawrence. An zweiter Stelle sah sie sich als Frau, an erster Stelle als Schriftstellerin.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Katherine Mansfield

Cover des Buches Fliegen, tanzen, wirbeln, beben (ISBN: 9783717524823)

Fliegen, tanzen, wirbeln, beben

 (8)
Erschienen am 15.10.2018
Cover des Buches The Garden Party and Other Stories (ISBN: B0027IFLA2)

The Garden Party and Other Stories

 (6)
Erschienen am 01.01.1931
Cover des Buches Die Gartenparty (ISBN: 9783717525325)

Die Gartenparty

 (3)
Erschienen am 05.10.2022
Cover des Buches Rosabels Tagtraum (ISBN: 9783717521679)

Rosabels Tagtraum

 (3)
Erschienen am 13.10.2008
Cover des Buches Das Gartenfest und andere Erzählungen (ISBN: 9783458339052)

Das Gartenfest und andere Erzählungen

 (3)
Erschienen am 16.03.1998
Cover des Buches Das Gartenfest (ISBN: 9783737410090)

Das Gartenfest

 (3)
Erschienen am 24.03.2016
Cover des Buches Über die Liebe (ISBN: 9783895612480)

Über die Liebe

 (2)
Erschienen am 08.08.2012
Cover des Buches Das Gartenfest. Erzählungen (ISBN: 9783596257188)

Das Gartenfest. Erzählungen

 (1)
Erschienen am 01.01.1986

Neue Rezensionen zu Katherine Mansfield

Cover des Buches Die Gartenparty (ISBN: 9783717525325)
Gedankenlabors avatar

Rezension zu "Die Gartenparty" von Katherine Mansfield

"Die Gartenparty" - Katherine Mansfield
Gedankenlaborvor 4 Monaten

"Die Gartenparty" von Katherine Mansfield - wieder eine ganz wunderbare literarische reise zu den kleinen aber ganz feinen Dingen, die Katherine Mansfield mit viel Zuwendung beschreibt und aufgreift. In ihren Geschichten legt sie den Fokus auf die einzelnen Momente, die Augenblicke und die Art, wie sie eben diese beschreibt empfand ich auch hier wieder als sehr besonders. Was auf den ersten Blick nicht sehr spektakulär erscheint, beginnt sich in die Tiefe zu setzen und dadurch wurde für mich ein kleiner Augenblick, ein kleiner, augenscheinlich unbedeutender Moment zu etwas Besonderem.
Nach "Fliegen, tanzen, wirbeln, beben" konnte ich an der Sammlung "Die Gartenparty" ebenfalls wieder großen Lesegenuss finden!
Zudem muss ich sagen gefällt mir die Aufmachung des Manesse Verlages sehr, man spürt einfach, innerhalb der Übersetzung und an der Buchgestaltung mit Nachwort, Quellen etc. dass viel Liebe in die Aufbereitung der alten Werke gesteckt wird und das macht es für mich als Leser noch ein bisschen besonderer!
✒Wer sich auf besondere Pfade der Erzählkunst begeben möchte, dem kann ich wärmstens empfehlen, sich ein bisschen näher mit Katherine Mansfield's Werken zu beschäftigen!📖

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Cover des Buches Die Gartenparty (ISBN: 9783717525325)
Verena2603s avatar

Rezension zu "Die Gartenparty" von Katherine Mansfield

Meisterin des Moments
Verena2603vor 4 Monaten

Die neuseeländische Autorin Katherine Mansfield gilt als eine der Begründer:innen und Meisterin der modernen Short Stories. In dieser Ausgabe der Manesse Bibliothek wird eine Auswahl von 27 Kurzgeschichten präsentiert. Wie immer bestechen die kleinen Büchlein durch ihre kunstvolle Gestaltung: hochwertige Materialien, ein eindrucksvolles Cover und – wie auch bereits bei Auszügen aus Katherine Mansfields Tagebüchern – sind die Innenseiten des Hardcovers mit Schriftstücken Mansfields geschmückt. Eine absolute Augenweide. Bei den Stories erging es mir wie bei den meisten Kurzgeschichtensammlungen: manche begeisterten mich, andere konnten mich gar nicht erreichen. Beeindruckt hat mich die Vielfalt der Figuren, der Situationen, der Themen, die Mansfield in ihren Stories erarbeitet hat. Wie sie vom ersten Satz an völlig in die abgebildete Realität eintaucht und die Protagonist:innen der einzelnen Erzählungen trotz des kurzen Moments, den man als Leser:in mit ihnen verbringt, wie komplett abgerundete Charaktere wirken, die Mansfield mit großem sprachlichen Geschick präsentiert. Auch ziemlich interessant fand ich den Aspekt, dass Mansfield häufig – aber nicht ausschließlich – sehr banale alltägliche Szenen für ihre Kurzgeschichten auswählte, obwohl ihr eigenen Leben alles andere als alltäglich war, weder für die damalige noch für die heutig Zeit. Kaum auszumalen, was sich noch alles hätte literarisch erschaffen können, wäre sie nicht 1923 im Alter von gerade einmal 34 Jahren verstorben.  

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Cover des Buches Die Gartenparty (ISBN: 9783717525325)
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Rezension zu "Die Gartenparty" von Katherine Mansfield

Zwischen Cechov und Woolf
Buecherbriefevor 5 Monaten

Mit Die Gartenparty legt der Manesse-Verlag eine Sammlung der hierzulande immer noch unterschätzten Schriftstellerin Katherine Mansfield auf. Vielen gilt sie als die Meisterin der Kurzgeschichte – doch ist dies wirklich der Fall?

Slice of Life

Den Inhalt der 27 in diesem Band versammelten Geschichten wiederzugeben, ohne die Pointen der Geschichten vorwegzunehmen, stellt sich dabei als eine nicht zu bewältigende Aufgabe heraus. Den Ausgangspunkt von Mansfield Erzählungen bilden nämlich beinahe schon banale Alltagssituationen wie die Vorbereitung zu einer Party, Spaziergänge im Freien oder auch das einfache Gespräch. Ihren Reiz erfahren diese Schilderungen erst durch die präzisen Beobachtungen und Wahrnehmungen ihrer Figuren und oft ist es nur ein beiläufig daher geworfener Satz, der die ganze Geschichte nachhaltig verändert. Die Geschichten im Einzelnen vorzustellen würde daher damit verbunden sein, wesentliche Schlüsselszenen ihrer Beobachtungen vorwegzunehmen und damit das Lesevergnügen erheblich zu schmälern. Aus diesem Grund verzichte ich an dieser Stelle auf allzu viele Details und hoffe euch Mansfield auf einer etwas abstrakteren Ebene näher bringen zu können.

Ein bewegtes Leben

Ich frage mich, ob es nur meiner subjektiven Wahrnehmung geschuldet ist, aber ich habe das Gefühl, dass gerade Schriftstellerinnen in vergangenen Zeiten tendenziell „aufregendere“ Leben geführt haben als ihre heutigen Kolleginnen und Kollegen: Man denke nur an starke Frauengestalten wie Clarice Lispector, Virginia Woolf oder auch James Tiptree Jr. – sie alle führten ein Leben, das mindestens genau so interessant ist wie ihre eigenen Geschichten.

Jedenfalls könnte man zum Leben von Katherine Mansfield deutlich mehr schreiben, als es der Rahmen dieser Rezension zulassen würde, daher folgen hier nur die wichtigsten Eckdaten. Die geborene Katherine Beauchamp kommt 1888 in Wellington, Neuseeland als Tochter einer wohlhabenden Familie zur Welt und verbringt dort ihre Kindheit. Mit vierzehn Jahren verlässt sie die Insel erstmals Richtung Europa und studiert in London, wo sie erste Verbindungen zur damaligen Literaturszene rund um D.H. Lawrence und Virginia Woolf aufbaut.

Nach ihrem Abschluss kehrt sie für ein kurzes Gastspiel in ihre alte Heimat zurück, bis es sie schließlich mit ausreichenden finanziellen Mitteln ausgestattet endgültig nach Europa zieht.

1909 wird sie schließlich schwanger und soll das Kind im beschaulichen Kurort Bad Wörishofen abgeschottet von der Öffentlichkeit zur Welt bringen. Eine Fehlgeburt beendet ihren Aufenthalt, doch zumindest in literarischer Hinsicht war ihr Aufenthalt dort ein Glücksfall: Sie stößt dort nämlich auf das Werk des zu dieser Zeit relativ unbekannten Anton Cechov, dessen skizzenhaften Darstellungen und Motivwahl ihr Werk nachhaltig prägen sollte.

Nach ihrer Rückkehr ins literarische Leben gelang es ihr 73 viel beachtete Kurzgeschichten zu schreiben, bis sie im Jahre 1923 im Alter von nur 34 Jahren an den Folgen einer Tuberkulose Erkrankung verstarb.

Meisterin des Augenblicks

Ungeachtet ihres kurzen Lebens gilt sie vielen als Meisterin der Kurzgeschichte (ein zugegebenermaßen inflationär gebrauchter Begriff…). Doch was macht ihre Geschichten so besonders? 

Wie schon bereits weiter oben beschrieben, handelt es sich bei ihren Geschichten in bester Slice of Life-Tradition um episodenhafte Erzählungen aus dem Alltag der oberen Gesellschaftsschichten. Rein zeitlich lässt sich dabei keine genaue Grenze festlegen, manchmal decken ihre Geschichten wenige Minuten, manchmal wiederum mehrere Tage ab.

Rein äußerlich geschieht in den meisten Fällen auch nichts Aufregendes, der Anblick eines aufgebahrten Leichnams darf dabei schon als spannungsgeladener Höhepunkt des gesamten Bandes bezeichnet werden und vor wirklich existentiellen Problemen stehen ihre Figuren nicht.

Viel wichtiger als diese äußerliche Komponente ist dabei die innere Perspektive: Mansfield gelingt es mit nur wenigen sprachlich ausgefeilten und treffenden Sätzen feinfühlige Portraits ihrer zumeist weiblichen Figuren zu zeichnen, die sich in einem Spannungsfeld zwischen sozialen Erwartungen und eigenen Gefühlen befinden. Auf Fragen zu Themen wie Emanzipation und Glück versuchen sie ihre eigenen Antworten zu finden und müssen mit den Konsequenzen ihres Handelns zurechtkommen. Mansfield gelingt es dabei, die ganze Komplexität der oben aufgeworfenen Fragestellungen in wenigen Sätzen zu treffen und im richtigen Moment auszudrücken. Es ist faszinierend, wie wenige beinahe schon beiläufig daher geworfene Sätze die Kraft haben, eine ganze Geschichte nachhaltig zu verändern und im Nachhinein etwa aus einem Abend unter Freunden eine Studie zum Zustand einer Ehe machen. 

Da Mansfield immer wieder mit anderen großen Namen in Verbindung gebracht wird, wollte ich es mir nicht nehmen lassen, einen kurzen Vergleich mit den häufigsten Verweisen durchzuführen und euch auf diesem Wege die Einordnung ihres Werks erleichtern.

Vergleich mit großen Namen

Den gelegentlich vorgebrachten Vergleich mit Kafka möchte ich dabei gleich von der Hand weisen, bis auf eine gewisse zeitliche Überschneidung und der gemeinsamen Erzählform haben sie wirklich nicht viel gemeinsam.

Virginia Woolfs Werk hingegen stellt eine interessante Annäherung dar. Genau wie Woolf stellt Mansfield das Innenleben ihrer Figuren in den Vordergrund und beleuchtet diese durch präzise und einfühlsame Beschreibungen. Allerdings ist Mansfield auch deutlich selektiver und wählt nur kurze Augenblicke, in denen wir in die Seele ihrer Figuren blicken dürfen.

Der häufig genannte Vergleich mit Anton Cechov scheint mir persönlich am einleuchtendsten. Thematisch unterscheiden sich ihre Geschichten nicht sonderlich stark voneinander, bei beiden geht es um Alltagssituationen im zwischenmenschlichen Bereich, auch wenn Cechovs Geschichten deutlich geerdeter und einen Tick humorvoller sind. 

Stilistisch trennen beide dennoch Welten. Während Cechov beinahe schon minimalistisch schlicht seine skizzenhaften Erzählungen fließen lässt, widmet Mansfield sowohl der Gedankenwelt ihrer Figuren als auch der Außenwelt wesentlich mehr Aufmerksamkeit in Form von ausschmückenden Beschreibungen.

Was bleibt?

Ich persönlich bin dankbar für das Klassikerinnen Jahr des Manesse Verlages, bin ich doch so auf Schriftstellerinnen gestoßen, die sonst tendenziell an mir vorbeigegangen wären. Zum Abschluss dieses Jahres stellt Die Gartenparty von Katherine Mansfield dabei noch einmal ein echtes Highlight dar: Inhaltlich erinnert sie an Cechov, stilistisch mehr an eine Virginia Woolf. Katherine Mansfield schafft es damit, das Beste aus beiden Welten miteinander zu verbinden und dennoch ihre persönliche Note nicht zu verlieren. Eine klare Leseempfehlung für Freunde sprachlich ausgefeilter Kurzgeschichten! 

Fazit

Mit Die Gartenparty liegt ein ruhiger Erzählband vor, der durch sprachliche Brillanz und inhaltliche Brisanz begeistern kann. Für Freunde von Woolf und Cechov uneingeschränkt zu empfehlen!


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