Die junge, in sich gekehrte Carolyn lebt mit ihrem Ehemann Paul ein relativ beschauliches Leben. Als sie jedoch eines Tages eine fremde Frau in ihrem Pool entdeckt, ändert sich alles. Die große, selbstbewusste und lebenslustige Val wohnt nebenan, ist eine alleinerziehende Mutter und selbstständige Malerin. Die beiden Frauen verstehen sich auf Anhieb und kommen sich näher. Aus einer platonischen Freundschaft entwickelt sich bald mehr. Als Carolyn die Scheidung einreicht, kann Paul sie nicht ohne weiteres gehen lassen und rächt sich auf grausamste Weise. Als Leser/in erfährt man im Laufe der Geschichte immer weitere Details über den wahren, dominanten und gewalttätigen Charakter von Paul. Die Ehe, die anfangs so harmonisch ausgesehen hat, ist in Wahrheit geprägt von Unterdrückung, Kontrolle und Besitzdenken.
Das Buch behandelt generell zwei sehr aktuelle Themen: Zum einen das Coming-Out einer Frau in einer heteronormativen und konservativen Gesellschaft. Das Erleiden von Diskriminierungen, Vorurteilen und Schikanen... Zum anderen geht es um den Kampf der Frauen in den 80er (USA) für Gleichberechtigung, Unabhängigkeit und Selbstbestimmung.
„Die Fremde im Pool“ lag sehr lange auf meinem SUB. Der Klappentext wird der gesamten Geschichte einfach nicht wirklich gerecht...ich dachte lange es geht um eine klassische Liebesgeschichte. In dem Buch steckt aber sehr viel mehr! Katherine V. Forrest schreibt sehr einfühlsam und sensibel. Die beiden Protagonistinnen Carolyn und Val sind sehr authentisch und jede auf ihre eigene Art mutig und stark. Ich habe den Roman innerhalb von zwei Nachmittagen „weggesuchtet“ ;) Klare Leseempfehlung!