Rezension zu "Wie Frau Krause die DDR erfand" von Kathrin Aehnlich
Erzählt wird abwechselnd in der Gegenwart, der Suche nach Protagonisten für die Fernsehsendung und Isabellas Erinnerungen an ihre Kindheit und Jugend. Dabei fand ich die Anzahl ihrer Familienmitglieder über 3 Generationen stellenweise etwas unübersichtlich und verwirrend. Doch der Schreibstil ist sehr flüssig und so fällt es leicht der wesentlichen Handlung weiterhin zu folgen.
Für mich hat der Inhalt des Buches nur sehr bedingt mit dem Buchtitel zu tun. Erst auf den letzten 50 Seiten kommt eine gewissen Spannung auf und Bewegung in die Geschichte. Zuvor scheint alles einfach irgendwie so dahin zu plätschern: Isabella besucht ihren Heimatort und ehemalige Bekannte, was ihre Erinnerungen weckt und die dann von „früher“ erzählen. Es wirkte auf mich oft eher langatmig als interessant. Dabei entwickeln sich auch einige durchaus amüsante Szenen mit dem Fernsehteam.
Möglicherweise ist es eher für Leser im Alter der Protagonistin (49) plus X Jahre geeignet/geschrieben, die lebendige Erinnerungen an die DDR-Zeit haben. Ich war eher enttäuscht, meine Erwartungen an das Buch wurden nicht erfüllt.
Ausgerechnet im letzten Drittel scheint der Korrektor keine Lust mehr gehabt zu haben, denn mir sind gleich mehrere Schreibfehler im Text aufgefallen. Bei einer relativ hochwertigen Hardcoverausgabe mit Schutzumschlag zu einem Preis von 18€ erwarte ich bessere Qualität den Inhalt betreffend.
Die Geschichte wirkt nicht optimal konstruiert. Als wären die Szenen einzeln geschrieben worden und dann zusammen gefügt. Sie ergeben ein Bild, aber man erkennt noch die Fugen, als würde an bestimmten Stellen etwas fehlen, dass das Gesamtbild klar erscheinen lässt.