Kathrin Burri

 4,9 Sterne bei 15 Bewertungen
Autorin von Langes Stillen.
Autorenbild von Kathrin Burri (©Gina Grüter, www.natural-photography.ch)

Lebenslauf

Kathrin Burri ist zweifache Mutter und seit 2015 in der Geburtsbegleitung tätig. Sie ist ausgebildete Doula und führte eine Erhebung zum Thema Langzeitstillen mit mehreren Tausend Teilnehmern (Mütter und Väter) durch. Kathrin Burri hat zahlreiche Weiterbildungen im Bereich Stillen, Geburtshypnose und Geburtsbegleitung absolviert und arbeitet in der Schweiz.

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Mein Buch soll über wesentliche Fakten des Langzeitstillens aufklären, das Tabu brechen, Familien entlasten und mit Klischees aufräumen. Es lohnt sich, dieses Buch bereits in der Schwangerschaft zu lesen.

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Cover des Buches Langes Stillen (ISBN: 9783466311385)

Langes Stillen

 (15)
Erschienen am 27.04.2020

Neue Rezensionen zu Kathrin Burri

Cover des Buches Langes Stillen (ISBN: 9783466311385)
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Rezension zu "Langes Stillen" von Kathrin Burri

✎ Kathrin Burri - Langes Stillen
a_different_look_at_the_bookvor 3 Jahren

Während meiner Schwangerschaft habe ich mich kaum mit dem Thema 'Stillen' beschäftigt. Ich war einfach so glücklich, einen kleinen Menschen in mir zu tragen, dass vieles in den Hintergrund getreten ist.
Gegen Mitte / Ende des wunderschönen Zustandes habe ich mich dann aber doch belesen, weil unser Baby immer etwas zu leicht war für die entsprechende Woche.

Als unser Kind dann tatsächlich als SGA-Kind (small for ge­sta­tio­nal age (zu klein für das Schwan­ger­schafts­al­ter)) durch einen geplanten Kaiserschnitt geboren und mit Flasche zugefüttert wurde, hatte ich ein wenig Angst, dass es aufgrund einer Saugverwirrung und / oder ihres Gewichtes mit dem Stillen nicht klappt.

Unsere Kleine hatte jedoch andere Pläne.

Direkt beim ersten Andocken legte sie sofort los. Als hätte sie nie etwas anderes gemacht. Und das, obwohl sie sehr spät nach der Geburt das erste Mal angelegt wurde. Ihr Instinkt hat super funktioniert - und der meines Körpers ebenfalls.

Nach ca. 1 Woche haben wir die Zusatzmilch weggelassen, weil sie recht schnell zulegte und somit ein ordentliches Gewicht hatte.

Als mich die Kinderärztin einmal fragte, wann ich sie immer anlegen würde und ich meinte, dass dies nach Bedarf geschehe, sagte sie mir, ich solle es auf alle 4 Stunden ausdehnen. Ich war wie vor den Kopf gestoßen! Sollte ich mein Kind hungern lassen? Ich belaß mich und hörte weiterhin auf meinen Mamainstinkt: Wir stillten nach Bedarf. (dies ist auch die Empfehlung der WHO (World Health Organization (Weltgesundheitsorganisation))

Unsere 3 1/2 Jährige ist gesund und munter. Sie wächst in ihrem Tempo und alles ist im grünen Bereich.

Und sie stillt noch immer.

Leider gehöre ich zu den Mamas, die direkt ganz zu Anfang des Buches erwähnt werden:

»Viele Mütter geben ihren Kindern dann nur noch heimlich die Brust
und vermeiden, darüber zu sprechen.« (S. 3)

Vielleicht liegt es daran, dass ich persönlich niemanden kenne, der so lange (ge)stillt (hat)? Vielleicht liegt es daran, dass ich, wenn ich es doch erwähne, mit Augenrollen bedacht werde? Vielleicht liegt es daran, dass ich immer wieder von Mamas aus dem Bekanntenkreis lese, die (sehr) früh (aktiv) abgestillt haben und daher eine ganz andere Einstellung zu diesem Thema haben?
Ich habe jedenfalls noch nicht die richtige Person gefunden, mit der ich diese wunderbare Sache teilen kann ...

Umso bestärkter gehe ich aus dieser Lektüre heraus.

Kathrin Burri zeigt anhand sehr vieler (persönlicher) Beispiele, dass es viele Mamas da draußen gibt, die der Natur ihren freien Lauf lassen und auf die Bedürfnisse von beiden Seiten - Mama & Kind - eingehen und nicht nur ihre eigenen Bedürfnisse im Sinn haben.

Dennoch bringt die Umfrage auch Aussagen ans Licht, die mir Tränen in die Augen treiben und mein Herz entzwei brechen lassen:

»Ich finde Frauen, die in aller Öffentlichkeit ihren Busen auspacken und ihr Kind stillen,
alles andere als schön und ästhetisch.
Ich finde es sogar schrecklich!
Ich bin eine Saunagängerin und sonne mich oben ohne am Strand,
aber stillen finde ich schrecklich!
Denn mein Busen ist und bleibt meiner!« (S. 112)
Genau durch solche Einstellungen wird es den Stillenden schwer gemacht. Und wer bereits wenig Selbstbewusstsein hat, wird auch in dieser Sache dann eher zurückstecken, als sich gegen den Strom zu behaupten.

Der Text trifft es an einer Stelle genau auf den Punkt:

»Jeder hat seine eigene Meinung zu verschiedene Themen.
Oft aber treffen diese herablassenden und fachlich nicht fundierten Aussagen mitten ins Herz.
Ich wünsche mir Akzeptanz und Höflichkeit.« (S. 14)
Genau, wie ich eine nichtstillende Mama akzeptiere, möchte auch ich geachtet werden - unabhängig der Stilldauer oder / und des Stillortes.

Ich finde es gut, dass die Autorin ganz klar auf Gefahren hinweist, die beim Stillen beachtet werden sollten. Ich kenne zum Beispiel einige, die meinen, (gelegentlicher) Alkohol während der Schwangerschaft und / oder Stillzeit hätte keine Auswirkungen. Dabei gibt es unzählige Dokumentationen darüber, was kleinste Mengen Alkohol beim Fötus / Baby anrichten können. (fetale Alkoholsyndrom (FAS))

Einziger Kritikpunkt meinerseits sind die vielen Stillbilder, die abgebildet wurden - und zwar in der Art und Weise. Ich bin absolut dafür, dass sich Stillende mit ihren Kindern nicht verstecken sollten. Dennoch muss auch die Privatsphäre des Kindes bewahrt werden! Sie haben noch keine eigene Stimme und deshalb müssen wir die Stimme sein. Wunderschöne Stillbilder entstehen auch, wenn man nicht die Gesichter erkennt.

Dennoch bekommt das Werk eine absolute Leseempfehlung von mir. Ich möchte es ALLEN ans Herz legen, denn:

»Dies ist kein Fachbuch,
sondern ein Erfahrungsbuch für interessierte Personen und Familien in ähnlicher Situation.« (S. 15)


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Zitate:

»Unsere Kinder durften mitentscheiden, wann für sie der Moment des Abstillens gekommen war.« (S. 20)

»Die Forschung ist (noch immer) nicht soweit, die wichtigen Inhaltsstoffe der Muttermilch auch in die Säuglingsnahrung zu integrieren.« (S. 25)

»Es sollte vorzugsweise von ausgedehntem Stillen oder Normalzeitstillen gesprochen werden. Alles darunter entspricht eher dem Kurzzeitstillen.« (S. 26)

»Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt, [...] voll ausgetragene, mit Normalgewicht geborene Kinder sechs Monate lang ausschließlich zu stillen.« (S. 27)

»Auch für die Mutter ergeben sich Vorteile aus dem Stillen wie zum Beispiel ein geringeres Risiko für Brust-, Eierstock- und Gebärmutterkrebs und Diabetes. Diese positiven Faktoren nehmen mit der Länge der Stilldauer sogar noch zu und nicht etwa ab.« (S. 29)

»"Längeres Stillen" ist eigentlich kein längeres Stillen, sondern normales Stillen: die biologische Norm. Nur bedingt durch die Gesellschaft und ihre vielen Einflüsse hat sich das (zu) kurze Stillen eingebürgert.« (S. 62)

»Stillen und Co-Sleeping sind wunderbare Möglichkeiten, die kindlichen Bedürfnisse ohne großen Aufwand zu erfüllen.« (S. 68)

»Es ist die natürlichste und gesündeste Ernährung überhaupt.« (S. 74)

»Als Gründe wurden unter anderem von den Frauen genannt:
[...] weil es nur noch schädlich sei für das Kind, da ab einem gewissen Alter Schadstoffe in der Milch seien und es dann einfach unnötig sei zu stillen. [...]« (S. 98)

»Muttermilch ist einfach unglaublich! Ein Wunder der Natur!« (S. 101)

»Mir ist wichtig, dass die Frauen die Stimmen in ihrem Kopf ausblenden, die ihnen sagen, längeres Stillen sei nicht gut für das Kind, hätte irgendwelche psychischen Schäden zur Folge oder verwöhne das Kind. Das ist einfach nur Blödsinn!« (S. 105)

»Es gibt Berichte von Müttern, die des Lokals verwiesen wurden, weil sie gerade ihr hungriges Kind stillten, [...] Beim Stillen größerer Kinder reagiert das Umfeld oft verständnislos und abwertend.« (S. 106)

»Ein Kind, welches die Nähe und Geborgenheit der Eltern einfordert, sollte nicht alleine einschlafen oder gar durchschlafen müssen. Nimmt man sein Kind in den Arm, trägt es, still es und gibt ihm so Geborgenheit, gewinnt es an Selbstvertrauen und Vertrauen ins Umfeld.« (S. 116)

»Wieso brauchen wir diese Informationen, teilweise gar Rechtfertigungen, hierzulande überhaupt? Sollten wir nicht einfach tun, was die Natur vorgesehen hat? Egal, wie lange? Dürfen wir nicht einfach auf unser Bauchgefühl und unser Herz hören?« (S. 124)

»Ich finde es teilweise erschreckend, wie selbstverständlich Kuhmilch getrunken wird (die Kälbern weggenommen wird), und unseren Kindern Folgemilch ab dem sechsten Monat empfohlen wird.« (S. 129)

»Wir Männer werden oft ausgegrenzt, wenn es um diese Thema geht. Meine Frau hat aber versucht, mich in fast allen Stillsituationen mit einzubeziehen, [...].« (S. 129)

Cover des Buches Langes Stillen (ISBN: 9783466311385)
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Rezension zu "Langes Stillen" von Kathrin Burri

Empathische Weiterbildung
Rosivombergvor 4 Jahren

Ich finde es ein wirklich gelungenes Buch zum Thema Stillen, welches das Thema offen behandelt und keines Wegs engstirnig verfasst ist.
Man muss nicht studiert haben um die verschiedenen Themen zu verstehen und durch die persönlichen Erfahrungen anderer Mütter/ Väter, aber auch Eindrücken von Ärtz*innen und co. ist es durchweg sehr lebensnah und auch für Nicht-Eltern eine interessante Lektüre. Aufgrund dieses Buches habe ich mich sogar dazu hinreißen lassen ein Referat zum Thema (langes) Stillen vor meiner Erzieherklasse gehalten. Da ich finde, dass auch im Kindergarten dieses Thema aktueller sein sollte. Es kam sehr gut an. Vielen Dank für dieses tolle Buch 👍🏻

Cover des Buches Langes Stillen (ISBN: 9783466311385)
FranziDieBuechertantes avatar

Rezension zu "Langes Stillen" von Kathrin Burri

So ein tolles Buch
FranziDieBuechertantevor 4 Jahren

Ein ganz anderes Buch übers Stillen. Keins, wo es um Technik geht, sondern um die vielen Themen, die auch zum Stillen dazugehören, nur vielleicht nicht von Anfang an, aber während der Stillzeit aufkommen wie stillen und Partnerschaft (die Partner selbst kommen zu Wort), stillen und arbeiten, Tandemstillen, schwanger stillen, Stillgegner und sogar die gestillten Kinder kommen zu Wort. Natürlich finden auch die gängigen Themen Platz wie Abstillen, Beikost, Einführung ins Stillen.

Im Vorfeld wurde eine große Online-Umfrage gemacht, die in diesem Buch viel Platz findet. Einmal am Anfang ausführlich, danach fließen die Ergebnisse und Erkenntnisse aus dieser immer wieder in den Text ein. Zusätzlich konnten Mütter ihre eigenen Geschichten einsenden. Untermalt wird das Ganze noch mit Interviews mit Fachpersonal (die aber nicht nur aus ihrer Fachsicht erzählen, sondern auch aus eigener Erfahrung).Die Autorin hat natürlich auch ihre eigene Geschichte, die sie erzählt. 

Zum Schluss werden nicht nur Fachbegriffe aus dem Text erklärt, sondern auch Organisationen verlinkt. Ich kenn zwar schon den Vergleich der Inhaltsstoffe von Muttermilch und Prenahrung, finde es aber ganz toll, dass diese am Ende aufgelistet sind.

Dieses Buch ist heimelich, persönlich und ansprechend. Es wird viel mit der Farbe grün gearbeitet, was wiederum eine Natürlichkeit, Bodenständigkeit und Glück ausstrahlt. Das Design ist verspielt, da viel mit Verzierungen gearbeitet wird und einzelne Sätze hervorgehoben werden.


Fazit:

Auch wenn sich das Buch "Langes Stillen" nennt, ist es für mich ein Werk für jede stillende Mutter, weil es sich mit Themen beschäftigt, die dann auftauchen, wenn das Stillen voranschreitet.

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