Von Anna McPartlin habe ich bereits ihre wundervollen Bücher Die letzten Tage von Rabbit Hayes und Für immer Rabbit Hayes gelesen. Ich war mir deshalb recht sicher, dass mich auch "Wo dein Herz zu Hause ist" nicht enttäuschen wird. Dennoch hatte ich nach den ersten Seiten die Befürchtung, es wird zu seicht, klang es doch sehr nach normaler chick-lit. Eine Befürchtung, die sich nicht bewahrheitet hat.
Im Mittelpunkt steht die 30jährige Harri, die wenige Stunden vor ihrer Hochzeit eine Panikattacke erleidet, die sie ins Krankenhaus führt. Da das bereits das zweite Mal war, begibt sich ihr Verlobter James tiefgekränkt und verzweifelt auf Abstand. Beide wissen nicht, was das Problem ist, lieben sie sich einander doch sehr. Als plötzlich ein Familiengeheimnis ans Licht kommt, wird Harris Welt in ihren Grundfesten erschüttert.
Der Roman wird auf zwei Handlungsebenen erzählt. Auf der einen Seite die Gegenwart mit Harris Geschichte, auf der anderen lesen wir das Tagebuch eines jungen Mädchens im Jahr 1975/76. Wie diese beiden Geschichten miteinander verflochten sind, erzählt Anna McPartlin in einer ruhigen, aber dennoch spannenden Erzählweise. Wie erwähnt war ich anfangs etwas zurückhaltend, da das Buch wie ein typischer Liebesroman begann. Doch je weiter die Geschichte voranschreitet, desto mehr wurde ich in die Geschichte eingesogen. Es wird bisweilen sehr traurig und ich fühlte besonders mit dem jungen Mädchen in den 70er Jahren mit.
Anna McPartlin hat einige schwere Themen zusammengebracht und daraus einen guten Roman gemacht. Ihre Schreibweise hat mich erneut überzeugt und wie auch schon in ihren Rabbit Hayes-Romanen liegen Lachen und Weinen nah beieinander.