Die Autorin hat 25 Nonnen des Ordens „Barmherzige Schwestern“, die ihre Bestimmung im aufopferungsvollen Dienst am Nächsten gefunden haben, über Liebe, Leid und Leben befragt. Ein sehr schönes Porträt.
Erster Eindruck: Eine ältere Nonne in ihrer Tracht strahlt mir vom Cover aus entgegen – gefällt mir. Jede Nonne wird mit einem Foto vorgestellt.
Ich lese immer wieder gerne Erfahrungsberichte von Menschen, die ihr Leben Gott gewidmet haben und ihre Berufung als Nonne oder Mönch gefunden haben. Es ist für mich äusserst faszinierend, mehr über deren Beweggründe zu erfahren.
Bereits im Vorwort erfährt man mehr über den Orden „Barmherzige Schwestern vom Heiligen Vinzenz von Paul“, die Nonnen werden auch die „Vinzentinerinnen“ genannt. Vinzenz von Paul hat die heute unter dem Namen „Caritas“ bekannte Organisation erfunden; der soziale Dienst katholischer Laien. Die allgemeine Überalterung der Klosterfrauen ist ja allseits bekannt, aber dass von den Heitersheimer Vinzentinerinnen nur noch drei jünger als 70 Jahre alt sind (und die älteste 97!), ist schon besorgniserregend. Ende 2009 lebten in Deutschland noch knapp 22‘000 Ordensfrauen in 1‘700 Klöstern. Auf all diese Ordenshäuser verteilten sich zuletzt nur noch 100 Novizinnen!
„Zufriedenheit trotz aller Widrigkeiten des Lebens, Dankbarkeit für alles Empfangene, eine innere Gewissheit, dass ihr Leben einen guten Ausgang nimmt. Gläubige Menschen nennen das Gottvertrauen.“
Die Nonnen haben sehr persönliche Fragen beantwortet, z.B.: Ob sie sich manchmal auch einsam fühlen oder ob es auch Momente gibt, in denen sie mit Gott hadern. Es hat mich sehr berührt, wie die Frauen über ihre Jahre im Krieg gesprochen haben oder auch über Schwierigkeiten im Klosteralltag. Die Frauen sind, obwohl sie jahrzehntelang schwer gearbeitet haben, so dankbar und zufrieden – Hut ab! Keine der Frauen bereut ihren Entscheid für das Klosterleben; Nonne zu sein und den Bedürftigen zu helfen, ist ihre Berufung.
Ein Leben für Gott und die Bedürftigen