Kathrin Heckmann

 4,1 Sterne bei 40 Bewertungen
Autor*in von Fräulein Draußen, Green Adventures in Deutschland und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Kathrin Heckmann ist Chef-Abenteurerin des Blogs „Fräulein Draußen“, der zu den erfolgreichsten Outdoor-Reiseblogs im deutschsprachigen Raum zählt. Dort schreibt sie seit 2013 über ihre Reisen, Wanderungen und Erlebnisse in und mit der Natur. Zuvor studierte die Autorin Kommunikationswissenschaft, Journalismus und Skandinavistik an der Universität Wien und arbeitete anschließend einige Jahre als Marketing- und Medienspezialistin für große Konzerne.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Kathrin Heckmann

Cover des Buches Fräulein Draußen (ISBN: 9783548064697)

Fräulein Draußen

 (28)
Erschienen am 01.03.2021
Cover des Buches Green Adventures in Deutschland (ISBN: 9783846408537)

Green Adventures in Deutschland

 (7)
Erschienen am 05.05.2021
Cover des Buches Fräulein Draußens Gespür für Wildnis (ISBN: 9783864931925)

Fräulein Draußens Gespür für Wildnis

 (2)
Erschienen am 27.07.2023

Neue Rezensionen zu Kathrin Heckmann

Cover des Buches Fräulein Draußens Gespür für Wildnis (ISBN: 9783864931925)

Rezension zu "Fräulein Draußens Gespür für Wildnis" von Kathrin Heckmann

„Laufen in der Natur ist für mich wie eine Abkürzung zu meiner Seele.“
Ein LovelyBooks-Nutzervor 4 Monaten

Vor mittlerweile über drei Jahren bin ich über Kathrin Heckmanns „Fräulein Draußen. Wie ich unterwegs das Große in den kleinen Dingen fand“ gestolpert und war sofort begeistert. Nun ist es auch schon wieder fast ein halbes Jahr her, dass ich Heckmanns zweites Buch verschlungen habe. Es ist also dringend an der Zeit für die Rezension von „Fräulein Draußens Gespür für Wildnis“. Und man kann es nicht anders beschreiben, als das Kathrin Heckmann gereift ist. Hat sie in ihrem ersten Buch noch die weiten Reisen beschrieben, spielt nun auch das ökologische Gewissen eine große Rolle. Natürlich ist es eine unfassbare Erfahrung in Südamerika, Kanada oder Australien zu wandern, aber es ist eben auch eine nicht geringe Umweltbelastung mit dem Flugzeug, letztlich zum persönlichen Vergnügen, um die halbe Welt zu fliegen. Sicherlich ein Dilemma. Aber Natur gibt es auch vor der europäischen oder gar heimatlichen Haustür. Der Begriff Wildnis trifft es nicht unbedingt im Wortsinne, aber auch darüber reflektiert Heckmann.

Und das ist wieder einer der großen Gewinne, wenn man Fräulein Draußen zuhört bzw. liest. Es ist eine wunderbar reflektiertes Leseerlebnis, dass einem neue Gedanken und Sichtweisen anbietet ohne missionarisch belehrend zu sein. Heckmann regt zur Selbstreflexion an, einfach weil sei selbst über Natur und Menschen nachdenkt. Und das Ganze passiert relativ beiläufig, während uns die Autorin auf ihren Wanderungen, Läufen und Erlebnissen mitnimmt. Von der Nordsee bis zur Isar, durch Wälder, Heidelandschaft und über Berge, entlang von Flüssen und durch Nationalparks. Wir übernachten unter freiem Himmel, begegnen Wölfen, sind im Tier- und Naturschutz unterwegs, beobachten Vögel und Schwertwale. Wandern, Laufen. Paddeln und fahren Rad. Hauptsache Wildnis.

„Brücken schaffen zwischen Mensch und Wildnis“

Besonders viel Freude beim Lesen, bereitet mir auch immer wieder der moralische Kompass von Kathrin Heckmann. Ob es darum geht, seinen Fußabdruck in der Natur so klein wie nur möglich zu halten, Leave no trace, oder ob es um unser Verhalten gegenüber Tieren geht. Sehr schön im Kapitel von Schafen und Wölfen beschrieben. Denn der Wolf ist mittlerweile für einen Teil der Bevölkerung zu einem Kulturkampfobjekt geworden. Man meint einige Mitbürger*innen definieren ihr Leben nur noch über Kampf und suchen sich ein Thema nach dem anderen, um ihre Sicht der Dinge militant allen anderen aufzudrücken. Dass es sich dabei um eine sehr lautstarke und mächtige Minderheit handelt, zeigt die Diskussion um das Töten von Wölfen. Landwirt- und Jägerschaft vereint im rechten Kulturkampf.

"Weil ich in dem Wissen durch unsere Wälder wandern möchte, dass diese Wälder und alles, was darin lebt, in einer gewissen Balance existieren, die auch uns selbst wieder ein Stückchen gerader rücken kann. Und dass diese Balance wieder ein bisschen mehr natürlichen Gegebenheiten unterliegt und nicht – wie ein großer Teil unserer Welt – vor allem von Menschen, viel mehr noch: von Menschen mit Waffen, reguliert wird."

Entfremdung

Wir haben ein dermaßen entfremdetes Verhältnis zur Natur, dass viele Menschen die Zerstörung ihrer Lebensgrundlage überhaupt nicht mehr tangiert. Hauptsache das neueste IPhone macht Insta-worthy Bilder und man kann sich auf dem Sofa des viel zu großen Hauses (selbstverständlich mit viel zu kleinem Garten) auf dem leinwandgroßen Fernseher mit dem immergleichen Müll berieseln lassen. Und zwischendurch läuft die neueste Werbung von Käpt’n Iglo, der uns zeigt, wie der Fisch mit einem kleinen Kutter gefangen wird.

Dabei sieht die Wahrheit völlig anders aus. Die will nur niemand hören, sonst kann man ja das tote Leben, dass man essen möchte, nicht mehr genießen. Und der kurzfristige Genuss ist nun mal wichtiger als alles andere.

"Ich hatte schon immer um tote Tiere getrauert… Insbesondere, wenn dieses Leben so unnötig erloschen ist, einfach weil es dem Neschen zu nahe gekommen war. Beifang – ein recht harmlos klingendes Wort, mit dem man Millionen Lebewesen bezeichnet, die in Fischernetzen so ganz nebenbei den Tod finden. … Schätzungen zufolge sterben jedes Jahr etwa hundert Millionen Haie und Rochen, dreihunderttausend Wale und Delfine und einhunderttausend Albatrosse so ganz nebenbei in den Fischernetzen dieser Welt."

Die Natur laufend ergründen

Als passionierter (Trail)Läufer habe ich mich auch über die neuen Abschnitte von Kathrin Heckmann gefreut, die mittlerweile auch das Laufen für sich entdeckt hat. Und im Gegensatz zu so unendlich vielen anderen Läufer*innen (gerade im Ultra-Bereich) bleibt Fräulein Draußen auch hier bescheiden. Auf ihrem Blog hatte ich ein Foto von ihrer Laufzeit gesehen. Und das war weit entfernt von Spitzenzeiten. Viele Läufer*innen würden einen Pace jenseits der 6 Minuten niemals öffentlich machen. Aber gerade das demotiviert neue Läufer*innen. Umso angenehmer finde ich die Offenheit mit der Kathrin Heckmann umgeht. Schließlich ist das Laufen an sich bereits eine Leistung und jede*r läuft für sich und meinetwegen auch gegen sich. Aber am Ende soll das Ganze Spaß machen. Laufen kann ein Naturerlebnis sein. Laufen kann meditativ sein. Und Laufen kann einfach nur Freude bereiten. Dazu muss man aber diesen ewigen Wettbewerbsgedanken etwas über Bord werfen.

Dass Heckmann gut schreiben kann, weiß man spätestens seit ihrem ersten Buch. Aber wie sie das Laufen beschreibt, zeigt, dass sie ganz wunderbar mit Sprache umgehen kann. Und vor allem, dass sie Gefühle in Wörter fassen kann. Da ist, was meines Erachtens, gute Schriftsteller*innen ausmacht. Das verschriftsprachlichen zu können, was andere „nur“ fühlen können. Und es damit auch für Letztere einer besseren Reflexion zugänglich zu machen. Und natürlich für andere die Tür aufzustoßen, sich ebenfalls diesen Gefühlen zu öffnen.

„Laufen in der Natur ist für mich wie eine Abkürzung zu meiner Seele.“

Was mich bei Heckmanns erstem Buch begeistert hat, nämlich die kleinen zusätzlichen Informationen quasi im Vorbeigehen, wird hier an der ein oder anderen Stellen dann doch etwas übertrieben. Nicht so sehr, dass es nerven würde, aber ein gewisses Schmunzeln, ob des Trivial Pursuit Wissens kann ich mir dann doch nicht verkneifen („… die von der Sonne emittierte elektromagnetische Strahlung, die sich mit rund 300 000 Kilometern pro Sekunde durchs All bewegte, …“).

Das trübt natürlich nicht im Geringsten den Gesamteindruck. Kathrin Heckmann hat wieder ein ganz wunderbares Buch geschrieben, das einem das Naturerlebnis ans Herzen legt und damit einhergehend auch den bewussten Umgang mit unserer Lebensgrundlage. Ich freue mich schon auf das dritte Buch. So denn eines geplant ist.

Cover des Buches Fräulein Draußen (ISBN: 9783548064697)

Rezension zu "Fräulein Draußen" von Kathrin Heckmann

Auf so viele Arten ein ganz wundervolles Buch
Ein LovelyBooks-Nutzervor 6 Monaten

Nachdem der erste Urlaub in diesem Jahr bereits ausgefallen ist, haben wir uns für den Rest des Jahres vorgenommen, wieder öfter wandern zu gehen. Da sind wir unabhängig und Lockdowns treffen uns so eher weniger. Also kurz die Ausrüstung überprüft und festgestellt, dass da doch einiges nicht mehr ganz so up-to-date ist. Bevor ich irgendetwas kaufe, recherchiere ich zumindest ein klein wenig, so dass ich ein ordentliches Preis-Leistungs-Verhältnis bekomme. Es muss nicht immer das Beste sein, aber doch bitte wenigstens sinnvoll einsetzbar. Wer billig kauft, kauft zweimal, hat sich tatsächlich schon oft bewiesen. Bei meinem Recherche-Ausflug in die Welt des Wanderns und der Outdoor-Ausrüster (was für ein Konsumterror) bin ich dann über ein Buch gestolpert, dass just an dem Tag veröffentlicht wurde. Kathrin Heckmann, „Deutschlands bekannteste wandernde Bloggerin“, die ich nicht kannte, hatte gerade ihr Debüt „Fräulein Draußen“ publiziert.

Und dann der Untertitel: „Wie ich unterwegs das Große in den kleinen Dingen fand“. Klingt ja erstmal ziemlich gut. Andererseits ist das natürlich bereits tausendmal gelesener Werbesprech. Zumal Fräulein Draußen früher Marketingexpertin war. Also obacht. Zu spät, schon gekauft. Da stand im Klappentext sie hat zur Natur gefunden. Das ist es doch auch, was mich am Wandern begeistert. Die Natur. Die Ruhe. Die kleinen Dinge. Das Wesentliche. Leben.

Ich hatte also nicht allzu viel erwartet von dem Buch, eigentlich sollte es nur ein bisschen auf die kommenden Wanderstunden einstimmen. Mittlerweile habe ich auch so einige Bücher von Blogger*innen gelesen. Und nun ja, nicht alle sind unbedingt lesenswert. Ganz anders Kathrin Heckmann, die kann richtig gut schreiben. Das ist schon mal die erste absolut positive Überraschung. Ein echter sprachlicher Genuss. Allerdings war ich davon ausgegangen, dass es sich um ein irgendwie zusammenhängendes Buch handeln würde. So eine Art autobiografisches Wanderbuch. Das ist es jedoch nicht. Es ist eher eine Episodenerzählung und erinnert sogleich an zweitverwertete Blogeinträge. Da kippt mein positiver Ersteindruck dann auch schnell. Aber was Heckmann dann schreibt und beschreibt ist einfach dermaßen spannend, achtsam und sympathisch, dass das Lesen eine reine Freude bleibt.

Freunde fürs Leben

Es sind nicht nur die wunderschönen Wanderungen durch die grandiose Natur Englands, der USA, Schottlands, Islands, Alaskas, Dänemarks, Australiens, Finnlands, Patagoniens oder Deutschlands, die „Fräulein Draußen‘s“ Erlebnisse so empfehlenswert machen. Zumal Fräulein Draußen tatsächlich weitestgehend immer alleine unterwegs ist. Es sind ihre Gedanken zu ihren Erfahrungen, die ich allen gerne ans Herz legen möchte. Zum einen hat sie als studierte Journalistin den Hang den Leser*innen zusätzliche Informationen zu vermitteln, was, so man denn Interesse an Wissen hat, eine wunderbare Art ist, unaufdringlich im Vorbeigehen etwas Neues zu erfahren. Zum anderen hat sie aber auch ein äußerst angenehmes Wertesystem, welches ebenso unaufdringlich in ihre Wandergeschichten mit einfließt. Da wird auch mal ein Kapitel besonderen Lebewesen gewidmet: „Insekten sind Freunde“.

Ich kann diese Gedanken nur willkommen heißen. Wer viel in der Natur unterwegs ist, beginnt irgendwann auch das Laben in der Natur zu lieben. Oder liebt bereits alles Leben und ist deswegen in der Natur unterwegs. Jedenfalls sollte man nicht den Fehler begehen und das Leben gegeneinander auszuspielen oder in Ranglisten zu bewerten. Ein Lebewesen ist nicht wertvoller, weil es so niedliche Knopfaugen hat, so plüschig aussieht oder uns so vertraut ist. Ob die unzähligen Insekten, Spinnen, Schnecken oder Tiere mit weniger Lobby, wie die zurückkehrenden Wölfe, Leben ist ein komplexes Netzwerk ineinandergreifender Bedingungen und Prozesse. Alles hängt voneinander ab und beeinflusst sich gegenseitig. Wir haben nur dann eine Zukunft, wenn wir beginnen die Natur und alle Lebewesen wertzuschätzen.

Sein, nicht Haben

Man kann mit Kathrin Heckmann ganz nebenbei etwas über die Natur und vielleicht auch sich selbst lernen. Und wenn einem alles zu viel wird, dann lauscht man einfach den Schneeflocken und gönnt sich die Schönheit des Nichts. Mit Fräulein Draußen durch die Natur zu wandern und ihren Ausführungen zu lauschen, ist wie mit einer guten Freundin unterwegs zu sein. Mal unterhaltend, mal schweigend und genießend. Wer gerne wandert, wer die Natur, Tiere und das Leben im Allgemeinen liebt, wer Ruhe und Stille, dem zivilisatorischen Lärm vorzieht, wer lieber in ein menschenleeres Tal blickt als auf einen belebten Strand, wer lieber in sich hineinhorcht, als sich selbst auszuweichen, dem sei dieses wundervolle Buch dringendst anempfohlen.

Cover des Buches Fräulein Draußen (ISBN: 9783548064697)
RiesenradFahrens avatar

Rezension zu "Fräulein Draußen" von Kathrin Heckmann

Hauptsache draußen sein.
RiesenradFahrenvor 8 Monaten

2023 hat mich nun doch noch Corona erwischt. Und ich hasse es, nachdem ich drei Tage gar nicht ansprechbar war und in einem komatösen Schlaf wilde Fieberträume hatte, geht es seit Tag vier bergauf. Aber aufstehen und rausgehen ist halt noch nicht möglich, jedoch reicht die Konzentration wieder für einzelne Buchkapitel. Yeah!
Ziemlich happy greife ich zu "Fräulein Draußen", was alles enthält, was mir gerade fehlt: Abenteuer, Bewegung, Freiheit, Kälte und Natur.
Kathrin Heckmann schreibt darüber, wie sie die Liebe zum Wandern findet, was ihr einsame Nächte in einem Zelt geben und wie abwechslungsreich die Natur ist. Und mir hilft es, mit ihr Schottland zu besuchen und in Australien die Eukalyptusbäume zu durchschreiten.
Jedoch stört mich an dem Buch, dass die Autorin zu den meisten Zielen fliegt und vor Ort Auto fährt. Für mich ist das nicht vereinbar, der Wunsch nach unberührter Natur und in Zeiten der Klimakrise zu fliegen. Erst im letzten Kapitel geht die Autorin auf diese Diskrepanz ein (und versöhnt mich so mit dem Buch. Denn am Ende ist nicht das Individuum, das fliegt, das Problem, sondern die politischen Rahmenbedingungen). Ich verstehe, warum sie sich diese Möglichkeiten nicht entgehen lässt.
Ich selber habe nun aber Lust, mir die Eifel zu erwandern, in die ich mit der Bahn fahren kann. Mitnehmen werde ich vermutlich ihr neues Buch "Fräulein Draußens Gespür für Wildnis", in dem sie die deutsche Wildnis per Rad, im Boot und zu Fuß erobert. Das ist nämlich eine Lektüre, die mich absolut abholen wird. Ich freu mich drauf.

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