Rezension zu "Die Bildermacherin und der goldene Ring" von Christiane Omasreiter
Bei dieser unterhaltsamen und spannenden Serie um die Fotografin Amalia Eng gefällt mir als erstes immer sofort der tolle Titel. Denn das Wort "Bildermacherin" finde ich sehr gut. Erst stutzt man und dann kommt die Erkenntnis, dass es sich um eine Fotografin handelt. Obwohl man auch das Malen darunter verstehen könnte, aber wir erfahren ja im Buch, dass so schon ihre Großmutter Zille so genannt wurde. Denn sie hat den Beruf schon zu einer Zeit ausgeübt, als das für Frauen noch nicht üblich war. Wir erfahren etwas mehr über ihre Geschichte und das hat mir auch gut gefallen. So bekommt man einen besseren Bezug zu der Protagonistin und ihrer Familiengeschichte. Und gerade solche Informationen über Personen finde ich hier auch sehr interessant und auch wichtig. Denn es spielt sich ja alles in einer Umgebung ab, wo die Menschen teilweise schon lange leben und ihre unterschiedlichen Lebensgeschichten spielen auch immer wieder mal eine Rolle. Man kennt sich schon lange und das merkt man hier natürlich gut. Amalia ist ja auch sozusagen zu ihren Wurzeln zurückgekehrt. Mir haben die Beschreibungen der Leute und ihren Eigenschaften sehr gut gefallen. Man kann sich die Personen gut vorstellen und macht sich so seine eigenen Gedanken darüber. Gerade nach dem Mord an dem Sportler kommen die Gegenseitigen Verhältnisse zwischen den Menschen zum Tragen. Mir hat die private Ermittlung von Amalia gut gefallen, sie will der Sache auf den Grund gehen und lässt sich nicht abhalten. Auch wenn es gefährlich werden kann. Aber ein Höhepunkt war für mich immer der geschichtliche Rückblick auf die Tiroler Geschichte. Und hier natürlich das Schicksal der jungen Frau und ihrer Familie. Das Thema Tiroler Volksaufstand war mir jetzt nicht so geläufig, daher fand ich es sehr interessant und habe einiges dazugelernt. Und es hat mich neugierieg gemacht, so das ich mich jetzt noch etwas mit dem Thema beschäftigt habe. So kommt man über einen sehr unterhaltsamen Regionalkrimi sogar noch zu geschichtlichem Wissen. Und die menschlichen Tragödien werden auch sehr authentisch rübergebracht. Das Buch an sich lies sich sehr gut und flüssig lesen. Die Charaktere sind ser abwechslungsreich und Langweile kam nie auf. Ich konnte mir auch die Menschen und Umgebung sehr gut durch die detailreichen und bildhaften Beschreibungen vorstellen. Es war ein kleiner Ausflug nach Tirol und man hat mal einen anderen Blick darauf bekommen. Es hat Spaß gemacht und ich kann diese Buch mit einem guten Gewissen weiterempfehlen. Ich freue mich jedenfalls auch auf weitere Abenteuer mit Amalia und Co.