Rezension zu Adressat unbekannt von Kathrine Kressmann Taylor
Ein Büchlein, das Beachtung verdient
von suse9
Rezension
suse9vor 6 Jahren
Aus der Geschäftspartnerschaft zwischen dem Deutschen Martin Schulse und dem Juden Max Eisenstein entsteht eine innige Freundschaft. Gemeinsam betreiben sie eine Galerie in den USA. Charakterlich sind sie sich so ähnlich, dass sie auch, nachdem Martin entscheidet, nach Deutschland zurückzukehren, einen emsigen Briefwechsel aufrechterhalten. Diesen und nur diesen lernt der Leser kennen. Durch das, was in den Briefen geschrieben wird, erfährt man, wie die Geschäfte laufen, die politische Situation sich und mit ihr die Einstellungen der Protagonisten verändern. Es bleibt nicht viel Platz auf so einem Blatt Papier, so dass man schon genau zwischen den Zeilen lesen muss, um Zusammenhänge richtig erfassen und zu Schlussfolgerungen gelangen zu können. Es ist nur ein kleines Büchlein mit wenig Korrespondenz, diese aber so intensiv, dass die Dramatik zum Ende derartig stieg und ich fassungslos auf die letzte Seite starrte.
Man sollte jemanden haben, mit dem man über diesen Briefwechsel reden kann, um nicht in seinen Grübeleien versinken zu müssen. Für mich ein einmalig gutes Buch, das man gelesen haben sollte.
Man sollte jemanden haben, mit dem man über diesen Briefwechsel reden kann, um nicht in seinen Grübeleien versinken zu müssen. Für mich ein einmalig gutes Buch, das man gelesen haben sollte.