Gwendolyn ist 19 Jahre alt und lebt in Kansas. Sie hat schon immer heftige Panikattacken und ist nicht wie all ihre Freunde in Boston zum Studieren. Als sie eines Abends erfährt, dass ihr Freund sie betrogen hat und daher ihre Fernbeziehung zu Ende ist kommt alles noch dicker für sie.
Ihr griesgrämiger zugelaufener Kater wirft eine Kerze um und so steht bald das ganze Haus in Flammen. Als er ein Portal öffnet bleibt Gwen nichts anders übrig, als hindurch zu springen, wenn sie nicht verbrennen möchte. So landet sie in Avalon und muss erkennen, dass die Sage um König Arthur nur bedingt korrekt ist.
Der Eisenprinz Mordred herrscht mit strikter Hand über das Land. Einst gab es viel Magie und viele Kriege. Um das zu beenden wurde alle Magie und somit alle magisch Begabten von ihm in einen Kristall eingeschlossen. So wird der dunkle Prinz gehasst und gefürchtet.
Gwen´s Kater teilt ihr mit, dass er sie nur zurück zur Erde schicken kann, wenn er wieder im vollen Besitz seiner Gabe ist und die erlangt er nur, wenn Gwen den Kristall zerstört.
Nun muss Gwenn entscheiden, ob sie Modred, der Gefühle in ihr weckt verrät, oder ob sie seine Beweggründe versteht und Avalon so schützen möchte, wie er.
Der Schreibstil ist lock und leicht und man kommt gut in die Geschichte.
So ganz konnte mich die Geschichte aber leider nicht überzeugen. Die Idee mit Avalon und das dort nichts so ist, wie wir denken fand ich wirklich gut. Leider sind mir die Charaktere aber etwas zu flach geblieben, konnte ich mich nicht immer so ganz in sie reinversetzen oder ihr verhalten verstehen. Daher gibt es hier von mir Abzug.
Avalon ist hier nett umschrieben und mir gefallen die Eisenwesen, die Mordred erschafft sehr gut. Das fand ich eine tolle Idee und der Drache hört sich spannend an sowie die anderen Burgbewohner.
Gwen fand ich anfangs nett, jung, etwas naiv aber trotz allem OK. Zu oft kam mir dann der Hinweis, dass sie ja nicht mehr in Kansas ist. Sie entwickelt sich für mich nicht wirklich weiter. Sie ist impulsiv und meiner Meinung nach durchdenkt sie vieles nicht oder hinterfragt Dinge. Sie zeigt Stärke, dann gibt es aber wieder viele Situationen in denen sie mir wiederum als zu klein dargestellt wird. Sie kommt in eine fremde Welt und hört sich die Meinung andere an. Ich hätte mir gewünscht sie hinterfragt mehr, versucht sich selbst ein Bild zu machen. Vor allem da sie von Anfang an auf Mordred steht. Daher habe ich teilweise mit ihrer Art Probleme. Auch dass sie sich von anderen manipulieren lässt hat mich etwas gestört.
Mordred finde ich unglaublich spannend angelegt. Er wird sehr düster beschrieben, aber wenn man dann seine Geschichte erfährt wird klar, dass er seine Vorgehensweise als einzig richtige ansieht. Er hat für mich etwas mehr Tiefe, wenn ich mir da auch mehr erwünscht hätte vor allem in Bezug auf das schlechte Verhältnis von ihm und den Rittern. Sein Verhalten ist nachvollziehbar, es ist klar das er nicht leicht Vertrauen aufbaut, aber wie sehr er von Anfang an auf die eher naive Gwen steht konnte ich dann doch nicht so ganz verstehen.
Das Potential der Geschichte finde ich wirklich gut. Da es für mich dann doch sehr vorhersehbar war, was kommen wird, wie schon geschrieben mir die Charaktere zu flach ausgearbeitet sind, die Welt für mich noch etwas mehr hätte beschrieben werden können und mir Spannung fehlt, habe ich die Geschichte gerne gelesen, aber habe mir mehr davon versprochen.
Am Ende kommt etwas Spannung auf, eine Wendung mit der man im Vergleich zu der bisherigen Geschichte fast nicht mehr gerechnet hat, aber das reicht mir dann nicht mehr für eine höhere Bewertung.