Rezension zu "Nachts, wenn du nicht schlafen kannst" von Kathryn Fox
Ein Roman aus der Dr. Anya Crichton Reihe von Kathryn Fox. Ein Roman der in Australien spielt und sich damit von den sonst gängigen Orten unterscheidet.
Es geht in dem Roman um eine Pathologin, die über einen Auftrag durch einen befreundeten Anwalt an eine Tote gelangt, deren Todesursache als Selbstmord deklariert wurde.
Nachfolgend dröseln sich über mehrere aufwendigen Suchen, einige Zufälle und den ein oder anderen mehr Frauenleichen die tatsächlichen Todesursachen auf.
Dabei spiet das Privatleben der Pathologin immer wieder eine Rolle. Sowohl die Vergangenheit, als auch die Gegenwart. Insgesamt war der Roman auch wirklich gut geschrieben, es gab Passagen, die mir richtig gut gefallen haben und die mir das Gefühl gaben, dass sie sich mit diesen Parts wohler fühlte, als mit einigen anderen.
Warum der ganze Roman in sich eine Manipulation ist - muss der Leser aber selbst herausfinden. Nur eines sei gesagt: Nichts ist so wie es scheint.
Ich empfand allerdings die einzelnen Baustellen eindeutig als zu viel. Es waren einfach viel zu viele Nebenstränge, die das Buch unendlich lang erscheinen ließen und mir den Eindruck vermittelten, zwischenzeitlich einfach nicht mehr durchzusehen. Irgendwo in der Zwischenzeit hat sie dann auch eine der Nebenfiguren offensichtlich vergessen, die irgendwie in den Prüfungen war und danach nicht noch mal erwähnt wurde. Mir fehlte wirklich eine klare Struktur - die sich erst auf den letzten 50 Seiten zu einem Sinn führen ließ. Es ändert aber nichts daran, dass ich nach all den Seiten nicht mehr genau weiß, welche Informationen sie jetzt wo her hatte. Entweder kamen Leute zu ihr oder sie war irgendwo in einer Klinik oder sie war bei irgendwem privat Zuhause oder oder oder ... Dabei waren die letzten 70 Seiten Nervenkrieg pur. Wieso das alles notwendig ist, erschloss sich erst auf die letzten Meter und dennoch frage ich mich, ob wirklich alles so in der Ausführlichkeit notwendig gewesen war.
Was bei mir zum Abschluss des Buches noch negativ ins Gewicht fiel, war, dass das Ende hektisch abgehandelt wurde. Dabei hat sie doch alles andere schön säuberlich beschrieben. Mir fehlte hier an der Stelle ein reinerer, stabilerer Abschluss. Ich für meinen Teil hätte mir gewünscht, dass sie das anders löst, ein bisschen fester, nicht nur um das Theater ein wenig zu beruhigen, sondern auch, um die Wirkung bei einer Rückbesinnung auf diese Sache in einem späteren Roman, noch einmal ordentlich den Effekt zu erhöhen.
Nun, der Lesestoff war interessant, die Idee der nachrangigen Befunde sehr gut, aber ich fand die Umsetzung leider nicht wirklich rund.
3/5 Sternen