Die Geschichte spielt in Britannien zur Zeit von Kaiser Nero; heißt also, die Römer sind dabei, die dort ansässigen keltischen Stämme zu unterwerfen. Wynne, Tochter eines Druiden, rettet den römischen Zenturio Valerian aus den Händen einer düsteren Sekte, die ihn ihren Göttern opfern wollte. Zwischen Valerian und Wynne entbrennt eine leidenschaftliche Liebe, die natürlich nicht sein darf, da sie verfeindeten Völkern angehören. Valerian versucht den keltischen Stamm, den sein Befehlshaber Severus ausrotten will, zu einem Friedensarrangement zu bewegen, damit er verschont bleibt. Wynne vermittelt, und obwohl die Kelten zum Frieden bereit sind, übergeht Serverus die Vereinbarungen und greift den schutzlosen Stamm an. Es kommt zu einem Gemetzel, in dessen Verlauf Wynnes Vater getötet und Wynne beinahe von einer Horde Römer vergewaltigt wird. Wynne glaubt nun, Valerian sei für den Überfall verantwortlich, er habe sie hereingelegt und ihre Liebe ausgenutzt. Bis die Beiden sich wiedersehen und es zur Klärung kommen kann, passiert noch so einiges, das zu beschreiben hier den Rahmen sprengen würde.
Wer historische Romane liebt, in denen die Authentizität nicht unbedingt eine so wichtige Rolle spielen muss, die dafür umso mehr Liebe und Leidenschaft enthalten, in deren Beschreibung auch mal tief in Kitsch- und Schwulstkiste gegriffen werden darf, liegt hier richtig. Eine Prise Gewalt und Erotik ist auch dabei.
Das oben abgebildete Cover entspricht nicht dem meiner Ausgabe und passt auch nicht zum Roman: dort ist Wynne blond und Valerian dunkel, und besonders keltisch bzw. römisch sehen die Personen auf dem Bild auch nicht aus. Aber was soll’s, es passt zum Genre, obwohl der Schreibstil der Autorin durchaus noch eine klare Distanz zum Schundroman hält. Die Liebesszenen sind schwelgerisch und durchaus explizit, hier zieht Kramer hemmungslos alle Register, aber sie vermag auch kriegerische Auseinandersetzungen fesselnd zu beschreiben. Was die inneren Konflikte der handelnden Personen angeht, dort lässt sie (zu) wenig offen, aber die Leserin/ der Leser soll ja nicht überfordert werden.
Romane für „SIE“ - steht hinten auf dem Umschlag. Nein, nicht alle Frauen werden sowas mögen, dafür aber auch vielleicht ein paar Männer, die auf Action und seichten Sex stehen.