Cover des Buches Schulcafé Pustekuchen 2, Backe, backe, Hühnerkacke (ISBN: 9783440156407)
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Rezension zu Schulcafé Pustekuchen 2, Backe, backe, Hühnerkacke von Kati Naumann

Ein tierisches Schulfest zum Verlieben

von alice14072013 vor 5 Jahren

Kurzmeinung: Eine zauberhafte Geschichte, die mit viel Herz und Humor erzählt wird. Sie begeistert Kinder und Erwachsene gleichermaßen.

Rezension

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alice14072013vor 5 Jahren
Was ist eine Muffin-Rohrpost?
Warum möchten alle Schüler, dass ihre Lieblingslehrerin ordentlich ins Schwitzen gerät?
Ist es möglich, dass ein Schaf ein Auto fährt?
Und wieso heißen eigentlich alle Hühner Olga?

Auf diese und viele weitere verrückte Fragen bekommen kleine und große Leser, die Kati Naumanns "Schulcafé Pustekuchen - Backe, backe, Hühnerkacke" zur Hand nehmen, sehr originelle und humorvolle Antworten. Ich habe selten ein Kinderbuch gelesen, dass den jungen Lesern mit so viel Herz und Humor die wichtigen Fragen des Lebens vermittelt und gleichzeitig Kinder so zu fesseln vermag. Die Geschichte lebt von ihren kreativen Ideen und ihrem feinen Wortwitz, der nicht nur meine Tochter, sondern auch mich immer wieder zum Staunen und Lachen gebracht hat. Ob es die spritzige "Moma" Mona Tingel ist, die sich zu jung fühlt um Oma genannt zu werden und in ihrem Herzen die Zeit des Flower Power bewahrt hat, oder ihre kreativen Rezeptideen für das Schulcafé, die zum Nachzaubern einladen.

" Sie fand, Großmutter klang nach falschen Zähnen, die man nachts in ein Wasserglas legen musste. Und sie war doch noch sehr flott mit ihren rot gefärbten Haaren, den großen Ohrringen und den bunten Flattergewändern." ( Zitat aus dem Buch )

Ob es ein mit viel Liebe von den Schülern organisiertes Schulfest ist, dem immer wieder Steine in den Weg gelegt werden, oder das große Geheimnis ihrer Lieblingslehrerin, dem sie unbedingt auf die Spur kommen wollen. Das Buch begeistert mit seiner fantasievoll erzählten Geschichte, die dennoch direkt aus dem Leben gegriffen ist und die Kinder gerade deswegen so sehr mitfiebern lässt.


Inhalt:

Das Beste an Tillis Schule ist das Schulcafé „Pustekuchen“. Hier backt Tillis Oma Moma ihre legendären Muffins und hilft bei Katastrophen aller Art.

Das Schulcafé „Pustekuchen“ ist etwas ganz Besonderes, findet Tilli und hilft ihrer Oma Moma, wo sie nur kann. Aber Moma ist unzufrieden: Sie hat keine Lust mehr auf die Supermarkt-Tomaten, die schon um die halbe Welt gereist sind. Ab sofort wird im „Pustekuchen“ nur noch mit Gemüse aus eigenem Anbau gekocht! Doch der streitsüchtigen Nachbarin Frau Wurstmayr ist Momas und Tillis giftfreier Garten ein Dorn im Auge. Und was wird sie erst sagen, wenn die beiden die Hühner vom kranken Bauern Knoll in Pflege nehmen? Am nächsten Morgen werden nicht nur Moma, Tilli und Jacob vom fröhlichen Krähen des Hahns aus dem Bett geworfen, sondern auch Frau Wurstmayr…

Meinung:

Ich weiß gar nicht, wo ich beginnen soll, wenn ich all die wundervollen Attribute aufzählen möchte, die diese Geschichte ausmachen. Der zweite Band über das Schulcafé Pustekuchen ist eine bezaubernde Kindergeschichte über die turbulenten Vorbereitungen eines Klassenfestes mit Hindernissen, die nicht nur den kleinen Lesern das Herz erwärmt. Mit sehr viel Liebe zum Detail und genialem Humor erzählt Kati Naumann von engagierten Planungen durch liebeswerte Schüler, mürrischen Schulfestgegnern, die im Geheimen intrigieren, dem großen Geheimnis einer Lieblingslehrerin und den Tieren eines Biobauern, denen Asyl zu gewähren ist.

Die Autorin schreibt mit so viel Gefühl und Herzblut, dass sie uns unweigerlich mitnimmt auf ein lustiges und spannendes Abenteuer, in dem wir schnell mit ganzer Seele dabei sind. Sie erzählt in einer für Kinder klaren, verständlichen Sprache, die es ihnen erlaubt dem Geschehen leicht zu folgen. Dabei spielt sie auf so humorvolle Art mit Worten, Bezeichnungen und Bildern, dass nicht nur die kleinen Leser Spaß haben, sondern auch wir Erwachsenen uns dabei ertappen, schallend lachen zu müssen. Allein die Überschriften wie "Ein Rasenmäher mit Löckchen" sind schon einen zweiten Blick wert.

"Moma tuckerte mit einem alten VW-Bus durch die Gegend, den sie mit riesigen, bunten Blumen bemalt hatte. "Der fährt mit Flower-Power", sagte sie immer. ..... Das Auto hatte natürlich auch einen Namen. Es hieß Mörchen. Als Moma es gekauft hatte, wunderte sich Tillis Mama nämlich: "Was willst du denn mit dieser alten Möhre?" Und schon hatte das Möhrchen seinen Spitznamen weg." ( Zitat aus dem Buch )

Die kleinen und großen Protagonisten sind mit viel Liebe ausgearbeitet. Kinder schließen sie sofort in ihr Herz.
Die liebenswerte "Moma" Tingel, die immer positiv denkt, ein wenig verrückt ist und für alles eine kreative Lösung hat, steht den Kindern stets mit wertvollem Rat zur Seite und ist für jeden Spaß zu haben. Tilli, ihre Enkelin, steht ihrer Großmutter mit ihren fantasievollen Ideen in nichts nach. An ihr ist eine kleine Erfinderin verloren gegangen, die mit ihren tollen, lustigen Ideen auch unsere Kleinen wieder zu ihrem eigenen kindlichen Einfallsreichtum animiert. Ebenso finden wir die Lieblingslehrerin Frau Rosenblatt, die lieber den Unterricht mit Musik, Gesang und Zuneigung füllt, als den Kindern mit Strenge und trockenem Schulstoff zu begegnen. Gerade deswegen wird sie von den Schülern respektiert und unterstützt. Selbst dann, als sie langsam ihrem großen Geheimnis auf die Schliche kommen. Sogar die mürrischen "Gegenspieler" in der Geschichte machen Spaß, weil ihre verschrobenen Eigenheiten die Kinder eher zum Lachen bringen, als dass sie sie ängstigen. Und weil selbst die Schüler der 5a in der Lage sind, eine garstige Frau Wurstmayr aus der Fassung zu bringen oder die immer ernste und missgünstige Lehrerin Frau Habersack auszutricksen.

"Jetzt hielt es Frau Wurstmayr nicht mehr aus und kam aus ihrem Versteck. "Was ist das?", schnauzte sie die Jungs an. "Was baut ihr da im Garten?" "Nichts Besonderes", sagte Robo. "Bloß eine Raketenabschussrampe." (Zitat aus dem Buch )

Der Grundton der Geschichte ist fröhlich und positiv, die Handlung ein wenig verrückt, aber dennoch immer realitätsnah. Dadurch fällt es den Kindern sehr leicht sich mit den Charakteren und dem Geschehen zu identifizieren. Meine Tochter war durchweg begeistert bei der Sache, stellte Vergleiche zu ihrem Schulalltag, ihren Lehrern und ihrer Schulküche her. Hin und wieder beschwerte sie sich über das Mittagessen, verglich meine Art mit ihren Problemen umzugehen mit der lockeren Art von Moma ( Ja, auch ich durfte meine erzieherischen Qualitäten reflektieren.. ) und sammelte fleißig Ideen für eigene Schulfeste. Daran zeigt sich, wie wunderbar spielerisch die Geschichte unsere Kinder mitfiebern lässt, ihren Einfallsreichtum fördert und sie nebenbei auch zum Nachdenken anregt, ohne dass sie sich bewusst mit den Problemen unserer Umwelt auseinandersetzen.

Die Bedeutung von Zusammenhalt, Freundschaft, Hilfsbereitschaft und Respekt wird hier sehr groß geschrieben. Gleichzeitig wird den Kindern mit einem Augenzwinkern gezeigt, wie leicht sie Probleme lösen können, ohne Anderen dabei zu schaden, wenn sie ihre kreativen Ideen im positiven Sinn nutzen. Selbst wenn eine streitsüchtige Nachbarin und eine Lehrerin, der jeglicher Spaß zuwider ist, ihnen einen Stein nach dem anderen in den Weg zu legen versuchen. Warum nicht mal ein liebebedürftiges Schaf als Rasenmäher benutzen, wenn man gerade keinen zur Hand hat und ihm dafür nachts Gesellschaft leisten? "Ja - oder Nein - Muffins" eigenen sich sehr gut zur Abstimmung, wenn man sich nicht einig ist. Dazu ist es auch noch ein besonders köstliches Orakel. Und bevor man sich mit der Stadt über den Standort eines Schulfestes auseinandersetzt, verlegt man es eben auf ein privates Grundstück, über das man frei entscheiden kann. So einfach ist das.

Umweltbewusstsein, biologischer Anbau und gesunde Ernährung - die meisten jungen Leser würden mit den Augen rollen, wenn in einer Geschichte der Hinweis auf solche Themen erfolgt, weil dahinter meist der erhobene Zeigefinger steht. Aber wenn man von Sandwich - Dampfern, Tomaten - Käfern, Weintrauben - Raupen und Stachelbeerbrause liest, dann läuft einem zwangsläufig das Wasser im Mund zusammen. Plötzlich macht gesundes Essen Spaß und es klingt natürlich, dass man dafür keine Lebensmittel verwenden möchte, die um die halbe Welt gereist sind und jeglichen Geschmack auf dem Weg verloren haben. Und wenn man mit Wischmoppbezügen über den Schuhen wie eine Eiskunstläuferin über den Boden schlittert, dann gestaltet sich selbst das lästige Putzen zu einem spannenden Zeitvertreib. Alles eine Frage des Blickwinkels.

Das besondere Highlight dieses Buches sind die zahlreichen, wunderschönen farbigen Illustrationen. Sie untermalen die Geschichte großartig. So können sich die kleinen Leser ein Bild von ihren Lieblingen machen und sich beschriebene Szenen besser vor Augen führen.

Wer jetzt neugierig geworden ist und vielleicht erfahren möchte, warum meine Tochter und ich Tränen bei den Tierszenen gelacht haben, der sollte ganz schnell zum Buch greifen. Uns hat es begeistert.

Fazit:

"Schulcafé Pustekuchen - Backe, backe, Hühnerkacke" ist ein bezauberndes Kinderbuch, dass kleine und große Leser begeistert. Wir erleben eine Geschichte mit viel Liebe zum Detail, die durch ihre Situationskomik glänzt und sich mit ihren vielen wundervollen Szenen in das Herz von Kindern und Erwachsenen schleicht. Man spürt mit jeder Zeile, dass das Herz der Autorin für ihre eigene Geschichte schlägt.
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