Rezension zu "Das Leben ist nie perfekt" von Katie Ganshert
Nach zehn Jahren im Modebusiness steht Ivy Clarks Modelkarriere vor dem Aus. Ihre letzte Chance: Ein Fotoshooting für eine Brautmodenkollektion in einem verschlafenen Inselstädtchen in South Carolina. Ivy ist alles andere als begeistert. Zumal die Auftraggeberin ausgerechnet Marilyn Olsen ist. Deren kürzlich verstorbener Ehemann hatte lange Zeit eine Affäre – und war Ivys Vater.
Als sich zu allem Übel auch noch herausstellt, dass Marilyns Neffe Davis, der seit Jahren keine Kamera mehr in den Händen gehalten hat, die Fotos schießen soll, ist Ivys Stimmung endgültig im Keller. Warum will Marilyn ausgerechnet sie für den Job? Warum muss Davis der irritierendste Mann sein, dem Ivy je begegnet ist? Und warum scheinen in Greenbrier alle unbedingt hinter Ivys perfektes Äußeres schauen zu wollen? Wissen sie denn nicht, dass da längst nichts mehr ist?
Ivy ist eine eher untypische Protagonistin. Auf den ersten Blick ist wirkt sie eher unsympathisch, doch je näher man sie kennenlernt und hinter ihre Fassade blickt, erkennt man, dass sie nur ein gebrochener Mensch ist, der schon viel durchmachen musste. Ihr Wert wurde bisher nur an ihrem Äußeren gemessen, ihre inneren Werte haben bisher niemanden interessiert.
Davis war mir gleich sympathisch. Er wurde sehr authentisch beschrieben, vor allem da auch er nicht „perfekt“ war. Er hat sein eigenes Päckchen zu tragen und doch durchschaut er Ivy. Er sieht mehr als nur das hübsche Gesicht in ihr.
Der Schreibstil hat mir gut gefallen. Katie schreibt sehr einfühlsam, bildreich und realitätsnah. Die Themen Glaube, Liebe, Vergebung, Selbstwert und Neubeginn waren sehr interessant und wurden gut umgesetzt.
Die Geschichte regt zum Nachdenken an und hat mir gut gefallen.