Ich muss gestehen, dass ich die Bücher nicht in der "richtigen" Reihenfolge gelesen habe, sondern mit dem Teil "Gerettet von dem SEAL" begonnen habe. Diese Geschichte hat mich so überzeugt, dass ich mich dazu entschieden habe, weitere Teile der Reihe zu lesen. Leider konnte dieser Teil absolut nicht mit dem erstgelesenen mithalten.
Zuallererst muss ich sagen, dass sich der Schreibstil der Autorin in ihrem nächsten Buch deutlich verbessert hat und man ihr die Weiterentwicklung anmerkt. Und dennoch war es nicht das, was mich an diesem Buch so enttäuscht hat.
!!! ACHTUNG SPOILER !!!
Der Einstieg in das Buch war noch ganz in Ordnung. Als Jack dann aber wissen möchte, ob das Kind von ihm ist fragt Sam ihn, ob das wichtig ist. Ich meine, was ist das bitte für eine dämliche Frage? Der Mann hat monatelang nicht gewusst, dass er Vater ist und sie fragt ihn, ob ihm das so wichtig ist. Und als sie wissen will, ob er für ihren Vater arbeitet und er dann verneint, bestätigt sie ihm erst dann, dass es seine Tochter ist. Mal angenommen er hätte bejaht, hätte sie die Vaterschaft dann abgestritten? Mal ganz zu schweigen davon, dass er sie in dem Punkt einfach hätte anlügen können.
Als nächstes kommen wir zu der Szene im Walmart, als die beiden sich mit einer Baseballmütze „verkleidet“ haben, um nicht erkannt zu werden. Dieses Gejammer von Sam wie schlimm es doch ist sich zu verkleiden und wie unheimlich und seltsam doch Tarnungen sind. Sie tut ja gerade so als ob sie mit einem Ganzkörperanzug durch die Gegend läuft, dabei ist es nur eine blöde Mütze. Mal ganz ehrlich, wenn man gerade Angst um sein Leben und das Leben des Kindes hat, dann sollte man meinen, dass es durchaus andere Sachen gibt, über die man sich Gedanken machen sollte.
Aber kommen wir mal zu dem ersten Kapitel aus der Sicht ihres Vaters. Schon auf der ersten Seite konnte ich nicht glauben was ich da lese. Er hat mit achtzehn seine Familie verlassen, um nach New York zu gehen und vom „besten, bösartigsten Verbrecherboss der Gegend“ zu lernen. Mehr überspitzen konnte man das ganze wohl nicht mehr. Genauso wie die Szene mit dem Agenten, als er ihm gesteht, dass seine Tochter flüchten konnte. Er hob ihn am Kragen, bis seine Füße nutzlos in der Luft baumelten – auf jeden Fall sehr realistisch.
Es gibt eben immer wieder Stellen, an denen ich die Aussagen einfach nicht ernst nehmen kann und diese das Buch ins Lächerliche ziehen.
Zum Beispiel als Jack Sam gesteht, dass er Bio-Produkte herstellt, weil er hofft dadurch in ihren Augen cooler dazustehen. Welcher Mann, der ein Seal gewesen ist, will cooler wirken in dem er sagt, dass er Bio-Bauer ist. Und dann der Versucht sein Leben als möglichst luxuriös darzustellen mit Worten wie Master Suite oder Master – Badezimmer. Auch die Versuche manche Situation spannender zu machen, als sie in Wahrheit waren durch Sätze wie: „Ich habe eine Nachtsichtbrille und werde nicht zögern diese auch zu benutzen“. Warum soll man denn zögern sie zu benutzen? Es ist ja keine Handgranate o.ä.. Zugleich aber das ständige Betonen, dass alle Verletzungen, die Jack den Verfolgern zufügt, absolut nicht tödlich sind. Was interessiert es mich, ob die Leute, die mich umbringen wollen, bei meiner Gegenwehr sterben.
Aber den Vogel komplett abgeschossen hat sie mit der Aussage als die beiden miteinander schlafen wollten. Als Jack ihr sagt, dass er keine Kondome da hat, sagt sie, dass es ihr egal ist, denn was kann schon schlimmes passieren, außer dass sie wieder schwanger wird? Und das kennt sie ja schließlich schon, also los. Da fragt man sich nur, ob sie noch alle Latten am Zaun hat.
Zum Schluss werden noch die Dinge genannt, die ihrer Meinung nach für echte Intimität und dauerhafte Bindung sorgen: Lieblingsfarben, Lieblingsspeisen und Lieblingslieder. Darauf soll eine gute Beziehung basieren, wirklich? Und das Sam am Ende angepisst ist, dass Jack und sie noch nicht verheiratet sind, obwohl er sie bereits mehrmals gefragt hat, ist einfach nur unerträglich. Vor allem wird der letzte Antrag so dargestellt, als ob es der erste wäre und Sam vor Rührung kein Wort herausbekommt.
Zusammenfassend lässt sich einfach nur sagen, dass das Buch meinen Erwartungen absolut nicht gerecht werden konnte.
Aber auch wenn mir das Buch nicht gefallen hat, kann ich Euch den oben genannten Teil wirklich nur empfehlen. Denn wenn euch die Geschichte hier gefallen hat, dann wird euch Gerettet von dem Seal mit Sicherheit auch überzeugen.