Katja Busson

Lebenslauf

KATJA BUSSON, geboren 1970, studierte Japanologie und Anglistik in Trier und Tokio. Sie übersetzte u. a. Jun’ichirō Tanizaki, Keigo Higashino, Shūgorō Yamamoto, Nanae Aoyama, Kō Machida und Natsu Miyashita.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Katja Busson

Cover des Buches Der Hai von Shinjuku - Sodom und Gomorrha (ISBN: 9783980902229)

Der Hai von Shinjuku - Sodom und Gomorrha

 (3)
Erschienen am 14.02.2005
Cover des Buches Mord am See (ISBN: 9783980902205)

Mord am See

 (3)
Erschienen am 01.07.2003

Neue Rezensionen zu Katja Busson

Cover des Buches All die Liebenden der Nacht (ISBN: 9783832182298)
Karolina_Hruskovas avatar

Rezension zu "All die Liebenden der Nacht" von Mieko Kawakami

Eine leise Geschichte mit lauten Gedanken
Karolina_Hruskovavor 16 Tagen

"All die Liebenden der Nacht" hat mich auf ganz vielseitige Weise berührt.


Fuyuko, die 34-jährige Protagonistin, stellt eines Tages fest, dass ihr ganzes Leben unberührt an ihr vorbeizieht. Sie hat keine Freunde, Hobbys oder Interessen und lebt einsam und zurückgezogen in Tokyo.


Fuyukos Leben empfand ich als sehr trostlos, leer und grau und hat mich somit sehr bewegt. Als sie versucht sich zu ändern, beginnt sie zu Trinken, um vor allem ihre soziale Inkompetenz und Ängste zu überspielen.


Mieko Kawakami beschreibt hierbei eine Gratwanderung zwischen der Suche nach sich selbst und dem Verlorengehen. Viele schwere Themen werden aufgegriffen und sehr nüchtern, unverblümt und präzise dargelegt. Oft erlebt man, wie umfassend Fuyukos emotionale und soziale Verkümmerung ist, aber gleichzeitig auch, wie tiefgründig ihre Gedanken sind. Besonders die Treffen mit Herrn Mitsutsuka beweisen dann doch, dass sich Fuyuko nach Licht und Halt in ihrem Leben sehnt und in ihm gefunden hat.


So leise die Geschichte ist, so laut ist sie nachwirkend. Ich bin vielem Unverständnis begegnet, aber auch vielem Licht in der Dunkelheit. Durch die überwiegende Abwesenheit von Emotionen wurde ich dazu verleitet, die Leerstellen füllen zu wollen und damit alles viel intensiver wahrzunehmen.


"All die Liebenden der Nacht" hat sich wie ein Mantel über mich gelegt, um meine Sinne für das Wesentliche zu schärfen. Eine besondere Leseerfahrung und somit auch eine klare Empfehlung.

Cover des Buches Bullet Train (ISBN: 9783455013221)
AmaraSummers avatar

Rezension zu "Bullet Train" von Kotaro Isaka

Eine Zugfahrt so spannend wie eine Packung Schlaftabletten
AmaraSummervor 22 Tagen

„Bullet Train“ erzählt die Geschichte von fünf Killern. Sie alle haben unterschiedliche Aufträge doch während einer Zugfahrt von Tokio nach Morioka müssen sie feststellen, dass sie mehr Gemeinsamkeiten haben als ihnen lieb ist. Das Buch wurde von dem japanischen Autor Kōtarō Isaka geschrieben und ist 2022 als Hardcover und eBook im Hoffmann und Campe Verlag (Ganske Verlagsgruppe) erschienen. Das japanische Original ist unter dem Titel „Maria Beetle“ erschienen.

Das einzige Positive an der Geschichte waren die Charaktere. Kōtarō Isaka scheint ein Händchen für facettenreiche Charaktere zu haben. Zwar hat es ihnen stellenweise an Tiefe gefehlt, dem Autor ist es aber immerhin gelungen ihnen überzeugende Ecken und Kanten sowie eine erkennbare Persönlichkeit zu verpassen.

Die fünf Hauptcharaktere sind die fünf Killer. „Yuichi Kimura“. Einen ehemaligen Profi, der seiner Familie zuliebe der Unterwelt den Rücken zugekehrt hat und der nach einem Anschlag auf seinen Sohn auf Rache sinnt. „Der Prinz“. Einen vierzehnjährigen Schüler, der das Paradebeispiel eines Psychopathen ist. „Die Zitrusfrüchte“. Lemon und Tangerine gelten in der Unterwelt als die Besten und werden fälschlicherweise oft für Zwillinge gehalten, dabei könnten sie unterschiedlicher nicht sein. Lemon hat ein Faible für Thomas, die kleine Lokomotive und gerät wegen seiner Leichtsinnigkeit öfter in Schwierigkeiten. Tangerine hat eine große Vorliebe für die Literatur und reagiert stets überlegt. „Der Marienkäfer“. Nanao ist ein vom Pech verfolgter Killer, der im ersten Moment fast harmlos wirkt, der aber hochgradig gefährlich wird, wenn er sich bedroht fühlt.

Man sollte meinen eine Geschichte mit so facettenreichen Charakteren ist so spannend, dass man sie keine Sekunde aus der Hand legen kann. Weit gefehlt! Das Einzige, was in dieser Geschichte wirklich an Fahrt aufnimmt, ist der Hochgeschwindigkeitszug Tōhoku-Shinkansen Hayate. Der Rest der Geschichte plätschert in Zeitlupe vor sich hin. Stellenweise kommt die Geschichte auch komplett zum Erliegen. Jedes Mal, wenn der Autor vom eigentlichen Handlungsstrang abschweift und anfängt dem Leser Dinge zu erzählen, die man auch problemlos in ein oder zwei Nebensätzen hätte zusammenfassen können. Man könnte glatt auf die Idee kommen, dass Kōtarō Isaka von der kreativen Schreibtechnik „Show, don't tell“ noch nie was gehört hat. Das bei dieser Art von Erzählweise weder Spannung noch Nervenkitzel aufkommt erklärt sich wohl von selbst.

Das Einzige, was die Geschichte für mich halbwegs retten konnte, war der bisweilen schräge Humor des Autors, der mich wenigstens zum Lachen bringen konnte. Leider taucht dieser Humor nur sporadisch auf und hält dann auch nur wenige Sätze an. Danach verfällt die Geschichte wieder in ihr monotone Erzählweise.

Ich gebe zu ich habe „Bullet Train“ nur gelesen, weil ich mir die gleichnamige Verfilmung (2022) angesehen habe und unbedingt wissen wollte, woraus dieses grandiose Meisterwerk entstanden ist. Rückblickend stellt sich mir die Frage wie es Zak Olkewicz (Drehbuchautor von „Bullet Train“) gelungen ist aus diesem Buch ein solches Drehbuch zuschreiben. Mal abgesehen davon, dass die Handlung des Films nur zu etwa einem Drittel mit der des Buches übereinstimmt. Ist dieser im Gegensatz zum Buch so dermaßen spannend und voller Nervenkitzel, dass ich keine Sekunde verpassen wollte. Meiner Meinung nach liegen zwischen Buch und Film ganze Galaxien.

Die deutsche Übersetzung von Kōtarō Isakas Schreibstil ließ sich halbwegs flüssig lesen. Die Wortwahl hat leider nicht immer ganz zum Genre gepasst, was wahrscheinlich an der Übersetzung liegt. Die Geschichte wird aus vielen unterschiedlichen Sichten erzählt. Das Buch wurde in der dritten Person geschrieben.


Fazit

Dieses Buch ist von einem Thriller Lichtjahre entfernt. „Bullet Train“ ist allerhöchstens ein Spannungsroman und leider noch nicht mal ein besonders guter.

Cover des Buches Brüste und Eier (ISBN: 9783832165994)
clara_mag_normans avatar

Rezension zu "Brüste und Eier" von Mieko Kawakami

Weiblichkeit und Herkunft
clara_mag_normanvor einem Monat

Die dreißigjährige Natsuko erhält von ihrer Schwester und ihrer Nichte Besuch. Die Schwester spricht nur noch von einer Brustvergrößerung, während ihre Tochter versucht mit dem in der Pubertät weiblicher werdenden Körper klarzukommen. Acht Jahre später stellt sich Natsuko ihre eigenen Fragen über Weiblichkeit und Herkunft und was es bedeutet, allein zu sein. Der Roman berührt sehr viele verschiedene Bereiche von Körperlichkeit, Geschlecht, Selbstbestimmung, Einsamkeit und Identität in unterschiedlichen Konstellationen. Ich war überrascht von den tiefgründigen Auseinandersetzungen mit diesen Themen, die sich teils anbahnen, teils überraschend auf den Leser einbrechen. Die Geschichte bleibt bis zum Schluss spannend. Die Protagonistin Natsuko lässt sich nicht so leicht greifen, man findet beim Lesen aber immer mehr zu ihr. Ein tolles Buch, sprachlich beeindruckend und inhaltlich modern und mitreißend.

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