Rezension zu "Evelyn" von Evelyn Doyle
Bei "Evelyn" handelt es sich um die Autobiographie der Autorin Evelyn Dolye. Sie erschien 2002 und ist ihrem Vater Desmond gewidmet.
Dieser hatte in den 50er für Furore in der Presse gesorgt, da er sich dagegen gewehrt hatte, das ihm seine Kinder weggenommen wurden. Nach damals geltenden irischen Recht wurden in dem Fall, dass die Mutter die Familie verlassen wurde, dem Vater die Kinder weggenommen, da davon ausgegangen wurde, dass ein Vater sich nicht alleine um sie kümmern könnte. Lediglich das Einverständnis der Mutter wäre möglich gewesen, um etwas daran zu ändern. Im Falle der Familie Doyle jedoch war die Mutter gar nicht ausfindig zu machen, so dass es gar kein Einverständnis geben konnte.
Also hatte Desmond Doyle sich Rechtsbeistand geholt und versucht, um seine Kinder zu kämpfen.
Mir hat das Buch eigentlich sehr gut gefallen. Die Schreibe der Autorin ist flüssig und da das komplette Buch bis zur letzten Seite in der Sprache der minderjährigen Evelyn verfasst wurde, liest man es auch in einem Rutsch durch. Allerdings ist das auch mein einziger Kritikpunkt - die Perspektive. Für meinen Geschmack hätte das Buch eine bessere Wirkung gehabt, wäre es aus der Sicht der erwachsenen Evelyn erzählt worden. Aber das ist reine Geschmackssache. Auch die Rolle der leiblichen Mutter wird mir nur angerissen, hier hätte ich mir gewünscht, noch mehr Details zu bekommen, aber vielleicht gab es die einfach auch nicht.
Aber mal abgesehen davon bin ich sehr dankbar, durch dieses Buch ein wenig von der irischen Geschichte der 50 Jahre gelernt zu haben.