Cover des Buches Zerrspiegel (ISBN: 9783944264738)
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Rezension zu Zerrspiegel von Katja Montejano

Zerrspiegel

von Hoffin vor 8 Jahren

Rezension

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Hoffinvor 8 Jahren
Ein brutaler Überfall stürzt das Leben der neunzehnjährigen Jazz in einen Abgrund voller Angst und Grauen. Gleichzeitig verschwinden ihre Mutter und Schwester - die Polizei steht vor einem schier unlösbaren Rätsel. Wurde die Familie Zielscheibe eines perversen Serienkillers oder steckt ein dunkles Geheimnis aus der Vergangenheit hinter dem schrecklichen Geschehen? Ein gefährliches Katz- und Mausspiel zwischen Jazz und dem wahnsinnigen Mörder beginnt. Sein Plan ist Rache! Ihr Plan ist, zu überleben! Was mich an dem Buch reizte, war die Aussage: Nichts für schwache Nerven. Eine Behauptung, die ich liebend gerne immer wieder selbst teste. Ich wollte wissen, wie die Autorin es auf knapp über 200 Seiten schaffen will, meine Nerven zu kitzeln. Zu Beginn war ich mir ehrlich gesagt nicht sicher, ob das Buch für mich richtig ist... ob es ein Genre ist, das mir gefällt. Denn die Autorin zieht den Leser von Anfang an gnadenlos und ohne Vorwarnung in die Abgründe der menschlichen Seele und beschreibt die Gedanken und vor allem Taten eines Psychopathen sehr detailliert und anschaulich. Lässt man sich darauf ein, ist es schwer, das Buch wieder aus der Hand zu legen. Am Nachmittag hatte ich zu lesen begonnen, gegen Mitternacht war ich auf der letzten Seite angekommen. Es ist schwierig, etwas über das Buch zu schreiben, ohne schon wichtige Details zu spoilern. Die Geschichte nimmt dank der wirklich rasanten Szenenwechsel eine aussergewöhnliche Geschwindigkeit auf. Die Autorin lässt keine Pausen zum Verschnaufen, die Ereignisse überschlagen sich förmlich. Der Fokus wurde auf Spannung gelegt und das hat mir gefallen. Es wurde darauf verzichtet, den Charakteren mit langatmigen Ausführungen und Rückblicken Tiefgang zu geben, was aber der Geschichte keinen Abbruch nimmt, ganz im Gegenteil. Trotzdem konnte ich mich sofort in Jazz einfühlen. Einem Mädchen, das mit einer Behinderung leben muss, aufgrund derer sie von ihrem Umfeld ausgeschlossen und gehänselt wird und nur wenige Bezugspersonen hat. Gerade in dieser Hinsicht kamen einige Ereignisse für mich sehr unvorhersehbar und auch deswegen machte das Lesen einfach Spass. Ich habe bis zum Schluss mit Jazz mitgelitten und mitgefiebert. Die einzige Kritik, die ich habe: Aus persönlichen Gründen musste ich mich schon einmal mit dem Asperger Syndrom beschäftigen. Jazz lebte mit dieser Behinderung, aber in der Handlung selbst war sie mir oft zu "normal" und reagierte auch zu normal. Das empfand ich ein wenig störend, denn die Überlegung war da, ob Jazz überhaupt in der Lage war, so oder so reagieren zu können oder ob man es sich an manchen Stellen einfach zu leicht gemacht hat. Zusammenfassend ein gelungener, spannender und sehr kurzweiliger Psychothriller.
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