Rezension zu "Das stürmische Leben von Meena Dave" von Namrata Patel
Als Fotojournalistin die Welt zu bereisen klingt nach einem Traumjob. Für die Hauptfigur Meena bedeutet das allerdings, ein unverbindliches Leben zu führen: kein festes Zuhause, keine engen Beziehungen. Seitdem ihre Adoptiveltern ums Leben kamen, ist sie auf sich allein gestellt.
Als sie eine Wohnung in Boston von einer Fremden erbt, ist sie fest entschlossen, sie so schnell wie möglich zu verkaufen. Doch das ändert sich, als sie merkwürdige Botschaften der Vorbesitzerin in der Wohnung entdeckt und die anderen Hausbewohner, alle indisch-stämmig, näher kennenlernt. Ihre Neugier, mehr über die verstorbene Vorbesitzerin und ihre eigenen Wurzeln zu erfahren, ist geweckt.
Namrata Patel erzählt die Geschichte einer Frau, die nach und nach lernt, sich anderen Menschen zu öffnen und Hilfe anzunehmen. Wie Meena allmählich eine Bindung zu der geerbten Wohnung, dem sympathischen Nachbarn Sam und den drei „Tanten“ aufbaut und immer stärker den Wunsch verspürt, zu der Hausgemeinschaft dazuzugehören, wird einfühlsam, aber auch etwas weitschweifig erzählt. Sehr interessant fand ich den Background über indische Einwanderer in den USA und den Einblick in die indische Küche und Bräuche.