Cover des Buches Junimond (ISBN: B00C42NWQ6)
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Rezension zu Junimond von Katrin Bongard

Viele schöne Idee, dennoch bin ich mit Junimond nicht warm geworden

von Sweesomastic vor 10 Jahren

Rezension

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Sweesomasticvor 10 Jahren

INHALT:
“Olivia, Ares und Nick sind Freunde seit dem Kindergarten, wohnen in derselben Gegend, gehen auf die gleiche Filmschule. Sie sind eine eingeschworene Freundesclique [...].” (Quelle: Buchrücken) Bis hier hin stimme ich der Inhaltsangabe von “Junimond” zu. Nun aber die weitere Inhaltsangabe aus meiner Sicht: Ares und Nick haben eine Band gegründet, für die sie einen Proberaum suchen. Was eignet sich da besser als der Keller der alten leer stehenden Villa neben Ares Elternhaus. Doch Ares hat nicht damit gerechnet, dass der heruntergekommene Bau just zu diesem Zeitpunkt von Stella und ihrer Mutter bezogen wird. Die erste Begegnung zwischen Stella und Ares verläuft etwas hektisch und mit Polizeieinsatz und dennoch sind sie beide sofort voneinander angetan. Dabei ist nicht nur Ares sich seiner Gefühle unsicher, auch Nick kann nicht glauben, dass sein Herz nach all den Jahren der Freundschaft plötzlich für Olivia, die selbst ein Geheimnis hütet, schlägt. Erst als die Vier für ein Filmprojekt zusammenziehen, wird jedem immer mehr bewusst, was er für den anderen fühlt und muss nun versuchen, es dem anderen zu sagen.

CHARAKTERE:
Trotz der Angabe, dass es vier Protagonisten geben soll, wird in meinen Augen viel mehr Wert auf die Entwicklung der Beziehung zwischen Stella und Ares gelegt. Nicht nur die beiden, sondern auch Oliva und Nick entsprechen dabei jedem Klischee, welches man von Jugendlichen aus einem ach so reichen Villenviertel hat. Alle sind reich, kommen aus gutem Elternhaus (auch wenn die Eltern geschieden sind) und auf banale weiße Weise ist die Welt für jeden eigentlich in Ordnung … Im Laufe der Geschichte gibt sich dieses Personenbild, aber es erschwert den Einstieg ungemein.
Andere Charaktere außer den vier Freunden werden wenig beleuchtet, sie bekommen kleinere Sprechrollen, um eine Brücke zwischen zwei Handlungsebenen zu schlagen, sind aber, wie die Bezeichnung Nebencharaktere schon sagt, nebensächlich.

DAS BESONDERE:
Das Buch wartet mit einer kleinen Überraschung auf, da es aufgemacht ist, wie ein kleiner Independent Film. Dem Leser werden in kleineren Anfangssequenzen die Helden des Films vorgestellt mit der Einblendung des Namens und im Anschluss wird auch der Filmtitel gezeigt und zum Ende gibt es sogar einen kleinen Abspann. Sehr schön. :D

MEINE MEINUNG:
Für “Junimond” habe ich verhältnismäßig lang gebraucht, um es zu lesen, was aber auch daran lag, dass ich einfach nicht wirklich in die Geschichte hineingefunden habe. Die Charaktere zu klischeehaft und die Handlung banal und spannungslos. Was ist also im Buch für mich schief gelaufen?
Mal abgesehen von den zwei drei Rechtschreibfehlern liest sich das Buch zunächst sehr flüssig. Die Kapitel haben eine angenehme Länge und der Perspektivwechsel zwischen den vier Protagonisten ist auch sehr ansprechend. Aber das waren die guten Seiten des Buches … Bis Seite 120 plätschert die Handlung nämlich nur so vor sich hin. Dabei passiert genau nichts, keine wirklichen Konflikte, keine Dramen, keine Zerreißproben. Ares und Stella finden sich gegenseitig toll, trauen es sich aber nicht dem anderen zu gestehen. Nick rennt Olivia hinterher traut es sich aber auch nicht zu gestehen. Und bei Olivia erhält der Leser nur den Hinweis, dass etwas in der Vergangenheit passiert ist, was sie scheinbar bereut. Für ein Drittel des Buches ist das ganz schön wenig und ermüdend. Zudem gewinnt man zunehmend den Eindruck, das Ende bereits zu kennen. Aber auch die anderen zwei Drittel warten mit keinen großartigen Überraschungen auf: Alltagsbeschreibungen von vier Teenagern mit ihren eigentlich wenig komplizierten Gefühlswelten, die den einen oder anderen vielleicht an die eigene Teeniezeit erinnern dürften. Letzten Endes muss ich gestehen, dass, obwohl ich mich im Vorfeld wirklich sehr auf “Junimond” gefreut habe, ich mir unter der Inhaltsangabe was anderes vorgestellt habe. Vielleicht liegt es daran, dass ich ein Buch aus diesem Genre noch nie gelesen habe und daher nicht einzuschätzen wusste, was da auf mich zukommt oder dass ich mir im Nachhinein gewünscht hätte, dass sich die Handlung eher auf die Beziehung zwischen Olivia und Nick konzentriert hätte oder dass ich das Buch einfach zu einem falschen Zeitpunkt in meinem Leben gelesen habe.

EMPFEHLUNG:
Da mich das Buch letzten Endes nicht wirklich überzeugt hat, möchte ich für das Buch auch keine Empfehlung aussprechen. Es ist an sich eine schöne Geschichte, allerdings wird diese zu lau und bis auf wenige Absätze nicht tiefschürfend genug erzählt. Schade.
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