Elliot Page schreibt erzählt seine Geschichte leider nicht linear. Das war für mich immer wieder verwirrend, zumal es keine Jahreszahlen oder Altersangaben für die Anschnitte gibt und man sich aus dem Inhalt zusammenreimen muss, an welchem Punkt in seinem Leben Elliot gerade steht. Für mich waren dadurch manche Entwicklungen und Gefühle nur schwer oder gar nicht richtig nachvollziehbar. Ich konnte dadurch nicht in seine Gefühlswelt eintauchen. Das hatte ich anders erwartet. Erschreckend finde ich, wie viel die Filmindustrie immer noch vorschreibt und wie wenig Rücksicht vor allem auf junge Menschen und Frauen genommen wird. Ich fürchte, sehr viel besser ist dies noch nicht geworden.
Katrin Harlaß
Lebenslauf
Quelle: Verlag / vlb
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Eine wirklich bewegende Biografie. Wenn man eigentlich schon immer wusste wer man ist, aber in ein System gezwängt wird und Erwartungshaltungen erfüllen muss, ist eines der schlimmsten Gefühle bei der Entwicklung eines Kindes. Elliot Page musste nicht nur vor der Kamera eine Rolle spielen, sondern wurde immer und immer wieder in etwas hineingedrängt, was sich falsch anfühlte. Umso wichtiger, dass er in dieser Biografie offen darüber spricht, denn es kann vielen Menschen helfen, die ihren Weg noch finden müssen. Egal ob Transperson oder beim Finden der eigenen Sexualität oder auch einfach nur so auf dem Weg der Selbstfindung. Es gibt Mut, zu sich zu stehen, damit das Gefühl des „so stimmt das nicht“ „so passt das nicht für mich“ enden kann. zwar springt mir persönlich der Erzählstil etwas zu sehr zwischen den Zeitebenen, aber der Inhalt und die Botschaft ist enorm wichtig.
Wenn man mit der Erzählweise im Reinen ist (es wird nicht chronologisch, sondern eher nach Themen orientierend erzählt), dann wird man mit dieser Biographie vieles mitnehmen, lernen und vielleicht auch mutiger werden, sich selbst zu finden in einer Welt, die dies oftmals erschwert.
Elliot Page ist für viele Menschen inzwischen ein Begriff - vor allem auch weil er in zahlreichen Filmen und Serien mitgewirkt hat. Doch diese Biographie zeigt nochmal viel deutlicher, welch harten Weg der junge Schauspieler schon früh zurücklegen musste, welche Hürden er auf seinem Weg zum Outing und darüber hinaus nehmen musste, aber auch welche Menschen und Umstände ihm Kraft gegeben haben.
Diese Biographie ist sehr direkt, schonungslos und ein Spiegel der Gesellschaft, in der wir leider immer noch leben und die so viel weniger fortschrittlich ist, als sie vielleicht nach außen hin scheint. Dieses Buch ist ein starkes Plädoyer für Offenheit, Respekt, Toleranz und Mut für alle Personen der queeren Community, aber auch darüber hinaus. Für jede Person, die das Gefühl hat, irgendwie "anders" zu sein und nicht "ins Bild" zu passen. Ich denke, viele werden sich hier gehört und verstanden fühlen und die andere Seite sich hoffentlich auch mehr hinterfragen und eventuell eigene Handlungsrückschlüsse ziehen.
Ich persönlich hatte manchmal ein wenig Probleme, mit dem Erzählten mitzuhalten, den wie gesagt: es wird nicht chronologisch erzählt und manchmal bin ich einfach auch mit den Namen und Orten total durcheinander gekommen. Wer sich jedoch versucht, darauf einzulassen, wird belohnt. Mit einem sehr starken autobiografischen Werk. Das Mut macht. Das dem Hass etwas entgegensetzt. Und Verständnis dorthin bringt, wo immer noch viel zu viel Hass, Unwissen und falsche Vorurteile sind.
Lesen lohnt sich!