Ein gutes Dutzend heilende Pflanzen
von lenih
Kurzmeinung: Die zwölf wichtigsten Heilpflanzen zusammengefasst in diesem kleinen Büchlein; kompakt und hilfreich.
Rezension
Mit „Ein gutes Dutzend heilende Pflanzen finden & nutzen“ von Katrin und Frank Hecker hat der Kosmos-Verlag einen sehr nützlichen Ratgeber für alle Heilpflanzenfreunde und die, die es werden wollen, herausgebracht und seine „Ein gutes Dutzend“-Reihe um ein weiteres interessantes Werk erweitert. Vom Baldrian über das Johanniskraut bis zum Weißdorn werden in diesem handlichen Büchlein, wie der Name schon sagt, die Top 12 der wichtigsten heimischen Heilpflanzen portraitiert.
Schon die Einleitung lässt die Liebe der Autoren für die Natur im Allgemeinen und für Heilpflanzen im Besonderen erkennen. Denn sie erklären, dass bereits der Gang in die Natur und das Sammeln der Wildpflanzen Teil des Heilungsprozesses sind. Sie geben Tipps zum Finden des richtigen Sammelortes und ermutigen dazu, die Augen nach weiteren spannenden Entdeckungen in der Natur offen zu halten. Einige Sätze klingen hier vielleicht etwas esoterisch angehaucht, etwa wenn die Rede von „Pflanzenwesen“ ist oder wenn es heißt, dass ein bestimmtes Heilkraut, welches uns beim Sammeln auffällt, aber ursprünglich gar nicht auf dem „Einkaufszettel“ stand, nicht ohne Grund in unserem Leben erscheint. Ich persönlich las hier einfach die Faszination der Autoren für die Vielfalt der Pflanzenwelt und die erstaunliche Heilwirkung vieler Gewächse heraus und ließ mich darum gern auf ihre Weisheiten ein. Natürlich enthält die Einleitung auch den Hinweis, immer nur dann etwas einzusammeln, wenn man sich zweifelsfrei sicher ist, das richtige Pflänzlein und nicht gar einen giftigen Doppelgänger erwischt zu haben.
Um Verwechslungen zu verhindern wird im anschließenden Portraitteil auf jede der zwölf Heilpflanzen ganz genau eingegangen. Ausführlich werden anhand von Bildern und Zeichnungen charakteristische Merkmale beschrieben, von der Blüte über die Blätter bis hin zu den Wurzeln und es wird genau erklärt, welchen Lebensraum die jeweiligen Heilpflanzen bevorzugen. Es folgen Hinweise auf giftige Doppelgänger, natürlich ebenfalls mit Bild. Anschließend gibt es eine Doppelseite mit Rezepten zur Herstellung von Tees, Salben oder Tinkturen und eine Beschreibung der Anwendungsgebiete. Und schon geht es weiter zur nächsten Heilpflanze.
Ganz am Ende, nach dem Serviceteil (Register, Literaturempfehlungen, Giftnotrufzentralen usw.) und der abschließenden Vorstellung der Autoren folgt im inneren Buchdeckel noch einmal eine kurze Übersicht, welche Heilpflanze bei welchen Beschwerden zum Einsatz kommen sollte.
Ich finde das Konzept der Reihe, sich auf die jeweils zwölf gängigsten und, in diesem Fall, hilfreichsten Pflanzen und Gewächse zu konzentrieren, äußerst ansprechend. So wird es zum Beispiel mit diesem Büchlein nicht nur Anfängern sondern auch versierten Kräutersammler*innen leicht gemacht, schnell ein passendes Heilmittel zu finden, wenn mal wieder der Hals kratzt oder ein Mückenstich einfach keine Ruhe geben will. Und auch an diesem Naturratgeber liebe ich mal wieder die ganzen vielen kleinen Informationen und Tipps, die man rund um alle Pflanzen erhält, zum Beispiel, wie diese in früheren Zeiten eingesetzt wurden, wie man seinen Speiseplan mit ihnen um einige kulinarische Genüsse erweitern kann oder welche Möglichkeiten es gibt, diese Schätze der Natur im eigenen Garten zu kultivieren. Ich freue mich, dass mein Bücherregal mit diesem kleinen Schatz erweitert werden konnte und vergebe wohlverdiente 5 Sterne.