Rezension zu "Aufgewachsen in Ost und West" von Katrin McClean
In ihrem Buch „Aufgewachsen in Ost und West“versammeln die Herausgeber Katrin McClean und Torsten Haeffner 64 Geschichten von 40 Autoren und Autorinnen, die über ihre Erfahrungen zur Zeit des geteilten Deutschlands berichten. Die Stärke dieser Erzählungen liegt vor allem in dem sehr persönlichen Erleben der Menschen, das die Bedingungen der damaligen Zeit immer wieder von einem anderen Standpunkt her beleuchtet und betrachtet. Vieles, was bis heute als Klischeevorstellung über den jeweils anderen Teil Deutschlands in den Köpfen noch vorhanden ist, wird dadurch relativiert oder berichtigt.
In den sehr offenen, ehrlichen Beiträgen ist ebenso die Rede von geraden wie von gebrochenen Lebensläufen, von Glück und Leid in beiden Teilen Deutschlands. Aber nicht Nostalgie ist das Anliegen dieses Buches, sondern gegenseitiges Lernen und Wissen, um die immer noch bestehenden Gräben und Missverständnisse zwischen den Menschen zu beseitigen.
Die Autorinnen und Autoren kommen aus sehr verschiedenen Hintergründen und Altersgruppen. Dies macht die erzählten Geschichten besonders spannend. Es geht von der Nachkriegszeit über Familie, Schulzeit und Berufstätigkeit hin zu „Grenzerfahrungen“ und schließlich bis zur Wende.
Unbedingt lesenswert!