Cover des Buches Die Meeresflüsterin (ISBN: 9783426508206)
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Rezension zu Die Meeresflüsterin von Katryn Berlinger

Rezension zu "Die Meeresflüsterin" von Katryn Berlinger

von Lesegenuss vor 11 Jahren

Rezension

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Lesegenussvor 11 Jahren
„Denn das Meer selbst wird dir eine Antwort geben. (Inspiriert von Erich Frieds Gedicht „Meer“) Buchanfang Statement: Es ist der letzte Tag im Jahre 1904. Für Fenja kein leichter Tag, denn neben ihren Arbeiten muss sie stündlich für die Männer Eierpunsch kochen. Ihr Vater, ein verarmter Leineweber, feierte und sie musste schuften. Das konnte und wollte sie nicht länger ertragen. Mit ihren zweiundzwanzig Jahren wollte sie nicht an einen ungeliebten Mann verschachtert werden. Diese Nacht in das Neue Jahr 1905 ist anders, draußen herrschte ein heftiges Schneetreiben, über dem Meer tobte ein Sturm. Als Fenja sich in dieser Nacht davonschleicht, findet sie Überlebende, Schiffsbrüchige. Sie ahnt nicht, dass diese eine Begegnung ihr Leben verändern wird. Fenja, die sich mit aller Kraft gegen die Entscheidung ihres Vaters wehrt, Baldur Hocks zu heiraten, verliebt sich in den Rittmeister Achim von Bening. Doch diese Liebe ist schier unmöglich, zu groß ist der Standesunterschied. Es ist die Zeit von Kaiser Wilhelm und nur langsam schreitet die Frauenbewegung voran. Die geschichtliche Einbindung der Kaiserzeit ist der Autorin sehr interessant gelungen. Sicherlich werden hier und da Erinnerungen aus dem Unterricht wach. Katryn Berliner thematisiert die Themen Frauenbewegung sowie die Sozial-Schwachen im Kaiserreich. Die hohe Arbeitslosigkeit, ebenso die politische Situation, in „Die Meeresflüsterin“ lassen sich schnell Parallelen zum Heute ziehen. Gefangen in den Konventionen, den strengen Regeln und Vorgaben der damaligen Zeit, ist es fraglich, ob die Liebe Fenjas zu dem Rittmeister eine Zukunft haben wird. Ahlbeck zur damaligen Zeit, wenn Sie noch nie an diesem schönen Ort an der Ostsee waren, werden Sie ihn sich in diesem Buch vorstellen können. Die Autorin hat ihre Beschreibungen zum Leben erweckt, so dass man sich augenblicklich dort hineinversetzt fühlt. Fazit: „Die Meeresflüsterin“ ist ein besonderes Buch und man spürt zwischen all den Zeilen die Autorin. Das passende Cover rundet das Gesamtbild ab. Doch wer jetzt hinter diesem historischen Roman nur Herz, Schmerz vermutet, dem ist nicht so. Es stecken etliche Themen in „Die Meeresflüsterin“, die sicherlich zum Nachdenken anregen. Und das ist auch gut so.
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