"[…] am Ufer eines Sees wächst ein junges Mädchen auf, ein Mädchen wie Sie; sie liebt den See wie eine Möwe, und sie ist glücklich und frei wie eine Möwe. Aber da verschlägt es einen Mann an den See, er sieht sie, und vor lauter Nichtstun stürzt er sie ins Verderben […]"
Das junge Mädchen ist Nina, der Mann ist Trigórin. Nina ist mit Konstantin zusammen, Trigórin mit Konstantins Mutter Irina (auch Arkádina genannt). Als Nina und Trigórin aufeinandertreffen ist es um sie geschehen und das Unheil nimmt seinen Lauf.
Zwei Schriftsteller, zwei Darsteller - Künstler allesamt. Zumindest in ihren eigenen Augen. Alle wollen, was die anderen haben. Keiner kann sich zurücknehmen. Und so ziehen Gewitterwolken am blauen Horizont herauf, die das tragische Ende ankündigen sollen.
Tschechows "Die Möwe" ist ein "Komödienreise ins Herz der Finsternis", wie Stadelmeier es einmal treffend beschrieb. Tschechow wollte, dass "die Möwe" als Komödie wahrgenommen wird, obwohl sie wohl eher einer Tragikkomödie gleicht. Liebe, Eifersucht, Hass und Tod - Komponenten, die eher auf ein Drama schließen lassen. Und irgendwie ist die Geschichte in ihrer ganzen Komposition Drama und Komödie zugleich.
Fazit: Ein solider Klassiker, sicher kein Muss, aber dennoch schön zu lesen.
Liebe, Eifersucht und andere Eitelkeiten