Rezension zu "Der Pestheilige" von Kay MacCauley
Der Roman spielt in Venedig im 16. Jahrhundert. Ein Findelkind wird vor den Toren des Klosters San Barnabo gefunden. Schwester Clara fühlt sich auf unerklärliche Weise von dem Kind angezogen und nimmt es mit. Sie tritt aus dem Kloster aus, gibt das Kind als ihren Neffen aus und nennt es Marin.
Lange Zeit lebt er als Bettler in Venedig. Eines Tages sieht er ein kleines Mädchen auf besonders anmutige Weise tanzen. Von ihrem Begleiter wird sie Constanza genannt.
Als er heranwächst merkt Marin, dass er eine merkwürdige Anziehungskraft auf die Menschen ausübt. Sie sehen in ihm eine verloren geglaubte Liebe. Keiner liebt Marin um seiner Willen. Daher sucht er auf den Straßen Venedigs fortan immer nach Constanza, in die er sich damals verliebt hatte.
Als der Schwarze Tod Venedig bedroht und das Wasser tote Fische in die Gassen spült und immer mehr Menschen auf rätselhafte Weise sterben, sehen sie in Marin den Erlöser und wollen ihn opfern.
Anfangs dachte ich, es handelt sich bei dem Buch um einen typischen historischen Roman. Doch je weiter ich las, desto merkwürdiger wurde der Inhalt:
Von Anfang bis Ende taucht immer wieder Lelio mit seinem Karren auf, der Tote einsammelt. Er kann nicht sterben und zerfleddert irgendwie ständig. Mit dieser Figur hatte ich mich irgendwann abgefunden, da sahen die auftauchenden Figuren plötzlich jemand anderen in Marin. Später konnte er tote Menschen und Tiere wieder zum Leben erwecken, wenn er sein Blut auf ihre Lippen streicht. Dann taucht immer wieder ein Sklave auf, der sich später befreien kann und der Marin hasst, ihm später aber hilft und ihn zum Schluss aber trotzdem umbringen will.
Irgendwann in der Mitte habe ich nur noch gedacht, was soll das Ganze? Habe ich etwas überlesen? Warum begreife ich nicht, worum es eigentlich geht?
Ich konnte mit dem Buch leider nichts anfangen. Ein Blick auf Histo-Couch hat mich beruhigt, denn den dortigen Rezensenten ging es ähnlich. Ich kann das Buch daher leider nicht empfehlen.