Cover des Buches Schwerttanz um Täuscher (Einfach kein Held (EKH)) (ISBN: B00A7WDP1M)
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Rezension zu Schwerttanz um Täuscher (Einfach kein Held (EKH)) von Kay Noa

Rezension zu "Schwerttanz um Täuscher (Einfach kein Held (EKH))" von Kay Noa

von ChristineElinor vor 11 Jahren

Kurzmeinung: High Fantasy vom Feinsten - Weltenwandern mit tollen Charakteren.

Rezension

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ChristineElinorvor 11 Jahren
Einfach kein Held ist eine Fantasy-Reihe, die einen erst einmal fordert. 12 Bände, komplexe Story, großes Personenregister... Es geht in verschiedenen, in bester Robert Altman-Manier verwobenen Handlungssträngen um eine Gruppe von Helden, die versuchen, einen vor ewigen Zeiten verbannten Dämonen an seiner Rückkehr zu hindern und damit eine uralte Prophezeiung zu erfüllen.
Dabei spielt der Gelehrte Xeroan, der in der Ich-Perspektive beschrieben wird, und auch die anderen in der 3. Person gehaltenen Handlungsstränge kommentiert, eine zentrale Rolle, ohne jedoch auch das Übergewicht der Handlung zu tragen. Das ist stimmig und logisch, aber eben im ersten Moment ungewohnt zu lesen. Seine Freunde, über deren Schicksal Xeroan auch berichtet, haben ihre eigenen Geschichten, die sie in alle Winde verstreuen. Sie alle erleben eine Welt im Umbruch, in der sicher Geglaubtes aufbricht und jeder irgendwie versuchen muss, sich zu behaupten. Ob das in einem von marodierenden Banden zerstörten Land ist, auf der Reise durch die Wildnis, in der Gefangenschaft oder auf der Flucht vor der Obrigkeit - immer ist das Geschehen glaubhaft und logisch aufgebaut. Spannenderweise ist der Antigonist stark in die Geschichte eingebunden, ohne richtig in Erscheinung zu treten. Wie sehr die um seine Person gerankten Geschichten, die Annahmen und Lügen das Geschehen prägen, ist eine der Besonderheiten dieses Buchs.
Der erste Band beginnt irgendwie konsequent auch mit viel Information und einer dafür beschaulichen Handlung. Das kann man gut finden, weil man sich erst einmal in der Welt umsehen und ein Gefühl entwickeln kann - man kann aber auch ungeduldig werden. Doch egal, aus welchem Grund man weiterliest, die Geschichte gewinnt an Fahrt und dann wird die Lesetreue reich belohnt. Es zeigt sich, dass es gut war, nicht völlig unvorbereitet in das Geschehen geworfen zu werden. Was Kay Noa hier liefert, ist eine klassische High Fantasy-Welt mittelalterlicher Prägung mit jeder Menge neuer Einfälle. Ihre ungewöhnlich exakt ausgearbeiteten Charaktere, fühlen sich so echt an, dass man sich unwillkürlich fragt, ob die nicht irgendwo als richtige Menschen herumlaufen. Die Geschichte ist voll von feinem Humor und witzigen Wendungen, was man vor allem der schönen Sprache verdankt, die den Spagat zwischen genretypischen "alten" Wendungen und Moderne schafft. Man muss sich in das Buch einlesen, aber es lohnt. Wenn es einen gepackt hat, lässt einen das Gesamtkonzept nicht mehr los und man beginnt automatisch zu googeln, wann denn Band 2 erscheint.
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