Rezension zu "Der Beobachter" von Kay Nolte Smith
Der etwas andere Psychothriller, um es kurz zu fassen. Ein wirklich aussergewöhnlicher Plot, der dem Leser seine ganze Aufmerksamkeit und Konzentration abverlangt. Das mag jetzt vielleicht eher negativ klingen, das Gegenteil ist aber der Fall, da es eigentlich durchweg spannend bleibt.
Der Schreibstil ist anspruchsvoll, aber man liest sich doch recht schnell rein, sodass das Buch größtenteils zu einem Pageturner mutiert. Abgesehen von den Stellen, in denen die theorietischen Grundlagen eine übergeordnete Rolle spielen, denn da musste ich einige Sachen schon 2 mal lesen, um es auch richtig zu begreifen.
Am Besten haben mir an diesem Buch die wunderbar beschriebenen Szenen aus der Gerichtsverhandlung gefallen. Von einfach nur fesselnden Kreuzverhören, über unglaubliche Enthüllungen und Wendungen bis hin zu den genial inzinierten Reaktionen aller Beteiligten (Zuschauer, Geschworene usw. ..) , die einem wahrlich Freude bereiten und es einfach machen sich in die Atmosphäre hinein zu versetzen. Ich musste ständig an einen meiner Lieblingsfilme "Eine Frage der Ehre" denken. Ganz genau wie im Film sind es auch die mit viel Intensität geführten Dialoge bzw. Streitgespräche, ausgetüfftelten Strategien der Anwälte und die Rolle jedes Einzelnen, die er in der Geschichte spielt, die mich faszinierten.
Eine hervorragende, sogenannte Krimiperle, wie ich an anderer Stelle las, die Fans von Justitz- und Psychothrillern sich nicht entgehen lassen sollten. Absolut empfehlenswert!!!