Was ist, wenn man tot ist? Wie fühlt es sich an? Wie sieht der Mensch aus, wenn das Leben seinen Körper verlässt?
Als die Großmutter von Yamashita stirbt, lassen ihn und seine zwei Freunde dieses Thema nicht mehr los. Sie beobachten einen alten Mann aus ihrer Wohngegend in der Hoffnung, den Tod kommen zu sehen. Doch das Leben verfolgt seinen eigenen Plan.
Unspektakulär, besonnen und unkompliziert erzählt Kazumi Yumoto die Geschichte der drei Freunde, die einen Sommer lang dauert. Was berührt, ist diese Ehrlichkeit und Authentizität, mit der sie das Leben der jungen Menschen zeichnet. Wie sie Nähe schafft zwischen Jung und Alt. Und dem Thema Tod den Raum gibt, den er haben sollte, und trotzdem das Leben nicht vergisst.
Die Einfachheit ist es, was es auch hier für mich ausmacht. Ich mag diese Geschichten, die, wie mit einer Lupe vergrößert, dem Leser Einblicke in das alltägliche, realitätsnahe Leben geben. Ohne viel Getöse und drumherum. Unscheinbar und leise einen Moment herausfiltern und ihn mit ausgewählten Worten beschreiben, die die Tiefe nur noch unterstreichen.
Die Kunst des Erzählens wird umso mehr sichtbar, je weniger der Autor dieses forcieren muss.
Ein Buch, das es wert ist, gelesen zu werden!