Cover des Buches Einer flog über das Kuckucksnest (ISBN: 9783353002952)
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Rezension zu Einer flog über das Kuckucksnest von Ken Kesey

Rezension zu "Einer flog über das Kuckucksnest" von Ken Kesey

von MarlaSinger vor 13 Jahren

Rezension

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MarlaSingervor 13 Jahren
Zu meiner Studenten-WG-Zeit meinte meine Mitbewohnerin, sie hätte sich den Film "Einer flog über das Kuckucksnest" bestellt. Kaum war der Streifen da, haben wir ihn uns sofort angesehen und mir war klar, dass ich auch den Roman dazu lesen wollte. Dies geschah aber erst Jahre später und so habe ich das Buch erst kürzlich gelesen. Mir war es wichtig die Motive der der Protagonisten noch einmal näher zu betrachten, da im Film noch viele Fragen offen bleiben. Zur Storyline: Der irische Kleingauner McMurphy lässt sich in eine psychiatrische Anstalt einweisen um einer Gefängnisstrafe zu entgehen. Schnell wird ihm klar, dass er in ein totalitäres System hineingeraten ist, in dem die Patienten keinerlei Mitspracherechte haben. Geführt wird die Station von Schwester Ratched, einer eiskalten und machtgierigen Person, die unter dem Vorwand, sie wolle nur das Beste für die Kranken, diesen einen straff organisierten Alltag, aufoktroyiert. McMurphys Ziel ist es von nun an den "Laden aufzumischen" und die Fassade des eiskalten Lächelns der "großen Schwester" brökeln zu lassen, um den Patienten zu mehr Mitbestimmung zu verhelfen. Beide beginnen einen erbitterten Kampf der dramatisch endet... Das Buch ist wirklich der absolute Wahnsinn. Völlig gebannt verfolgt man den Schlagabtausch zwischen Gut und Böse. Besonders krass ist das Ende. Ich erörtere es kurz, wer das Buch und den Film noch nicht kennt, sollte an dieser Stelle nicht weiterlesen. McMurphy, der zu seiner Besserung die Eletroschocktherapie verortnet bekommen hat, möchte fliehen. Zum Abschied gibt er in der Nacht auf der Station ein rauschendes Fest, wozu auch eine Prostituierte eingeladen ist. Er beauftragt einen Mitpatienten in zeitig zu wecken, damit er durch das eingeschlagene Fenster flüchten kann. Dieser vergisst den Auftrag und Schwester Ratched findet die Station bei ihrem Dienstbeginn verwüstet vor. Sie macht einem der Patienten solche Vorwürde, dass dieser sich in einem unbeobachteten Moment umbringt. McMurphy ist darüber so wütend, dass er auf die Schwester losgeht und sie schwer verletzt. Sie muss eine zeitlang beruflich aussetzen, er bekommt eine Lobotomie. Diese Praktik war in der Psychiatrie früher üblich. Patienten wurden im Gehirn operiert um ihre Störung zu "entfernen" was meistens nicht gelang. Als McMurphy wieder zurückkommt, ist ein menschliches Frack, die Schwester hat ihre Stimme verloren und kann die Station nicht mehr vollständig "regieren". Niederlagen auf beiden Seiten. der Ire wird von seinem besten Kumpel auf der Station anschließend erlöst, indem dieser ihm ein Kissen auf das Gesicht drückt, bis er nicht mehr atmen kann. Fazit: Ein Buch das zum Nachdenken anregt und wieder einmal aufweißt, was passieren kann, wenn Menschen ihre Macht über Schwächere ausnutzen. Ich kann sowohl den Film als auch den Roman wärmstens empfehlen. Habe bisher auch noch keine getroffen, der diese Story kennt und sie schlecht fand.
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