Cover des Buches Düsteres Verlangen (ISBN: 9783407811219)
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Rezension zu Düsteres Verlangen von Kenneth Oppel

Überraschend gut

von gedankenchaotiin vor 11 Jahren

Rezension

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gedankenchaotiinvor 11 Jahren
Schon so oft bin ich um dieses Buch herumgeschlichen, schon so oft habe ich es doch nicht mitgeommen, bis es bei der letzten Rebuy - Bestellung doch einfach in meinen Warenkorb gehüpft ist, ohne dass ich etwas dafür tun konnte.

Viktor und Konrad Frankenstein leben zusammen mit ihren Eltern ein unbesorgtes Leben, haben Spaß daran und auch Elizabeth, die Cousine der beiden, lebt nach dem Tod ihrer Mutter ebenfalls dort.
Der gemeinsame Freund der beiden Brüder - Henry - ist ein oft gesehener Gast und zusammen erleben die vier, eine Jugend, wie sie schöner vielleicht nicht sein könnte.

Eines Tages stossen sie auf ein geheimes Zimmer, durch welches sie über einen Geheimgang gelangen. Trotzdessen, dass sie anfangs ein wenig verstört darüber sind, was geschehen ist, als sie die Bibliothek betreten wollten, ist recht schnell die Neugierde geweckt und gerade Viktor scheint sich sehr für all die Bücher über Alchemie und dergleichen zu interessieren.
Als sie sich gemeinsam etwas näher in der Biblothek umsehen wollen, erscheint deren Vater, erklärt ihnen zwar, was es mit dieser Bibliothek auf sich hat, aber legt ihnen auch gleichzeitig nahe, sich von dieser fernzuhalten.

Bald darauf erkrankt Konrad fast schon unheilbar und kein Arzt aus der Gegend scheint zu wissen, woher das Fieber kommt oder was man dagegen tun könnte.
Viktor will das nicht auf sich sitzen lassen, will nicht einsehen, dass seinem Bruder vielleicht gar nicht mehr geholfen werden kann und so versucht er das einzige, was für ihn in Frage kommt: Mit Hilfe eines Buches in der Biblothek, von der er sich fernhalten soll, findet er das sogenannte "Elexier des Lebens", von dem er sich sicher ist, dass es Konrad helfen wird.
Gemeinsam mit Elizabeth und Henry begibt er sich auf die nicht ganz ungefährliche Suche nach den Zutaten für das Elexier, um das Leben seines Bruders zu retten.

Der Schreibstil hat mich von Anfang an überzeugt. Ich konnte mich gut in die verschiedenen Charaktere hineinversetzen, welche unterschiedlicher nicht sein könnten.
Zum einen natürlich den Hauptprotagonisten Victor. Meist handelt er getreu dem Motto "Erst Scheiss bauen, dann darüber nachdenken, was man hätte anders machen können." Er handelt oft unüberlegt, ist sehr hitzköpfig und auch seine Eifersucht spielt ihm so manches Mal übel mit, gerade wenn es um Elizabeth geht, an welcher auch Konrad interessiert ist.
Dieser ist das genau Gegenteil von Viktor, zumindest charakterlich. Er ist der Liebling aller, bekommt oft, dass was er will, ohne grossartig etwas dafür tun zu müssen, was gerade bei Viktor oft für Missstimmung sorgt.
Elizabeth sorgt für noch mehr Missgunst zwischen den beiden jungen Männern, wenn auch eher unbewusst. Beide verlieben sich in sie. Elizabeth ist vom Charakter her ähnlich wie Viktor. Nicht ganz so extrem, aber auch durchaus impulsiv, sie spricht oft aus, was sie gerade denkt, auch wenn sie damit nicht unbedingt auf Wohlgefallen stößt.
Henry, der vierte im Bunde, ist manchmal sowas wie der Ruhepol der Truppe. Er handelt oft übervorsichtig und bringt doch ein gewisses Charisma mit, was ihn für mich sehr sympatisch gemacht hat.

Der Charakter, der für mich am.. sagen wir, am undurchsichtigsten war - war Julius Polidori. Die Kinder bitten ihn um Hilfe, nachdem sie erfahren haben, dass er bereits selbst schon einige Alchemierezepte "ausprobiert" hat.
Oft wusste ich nicht, was ich von ihm halten sollte, aber meiner Meinung nach hat er sehr gut in das ganze Geschehen um Viktors Bemühen, die Zutaten für das Elexier zu finden, gepasst.
Ich fand die gestellten Aufgaben an die Kinder, wo sie die einzelnen Zutaten zu finden habe, doch recht gut beschrieben. Jede einzelne war an einem anderen Ort, wobei mir gerade die letzte Zutat ein bisschen.. sagen wir, ich habe nicht damit gerechnet, auf welche Art und Weise, diese Zutat beschafft werden muss.
Angesichts der Tatsache, dass man weiss, worum es bei diesem Buch geht oder worauf es hinauslaufen könnte, kommt das Ende nicht sonderlich überraschend. Gefallen hat mir, dass man nicht gleich erahnen konnte, worauf es hinaus läuft, aber dennoch auf andere Art und Weise damit gerechnet hat.
Das klang nun verwirrend oder?
Jedenfalls hat nicht der grosse Paukenschlag eingesetzt, sondern der Autor hat eher ein wenig langsamer daraufhin gearbeitet, hat den Leser behutsam miterleben lassen, was geschehen wird.

Das Cover passt meiner Meinung nach auch sehr zu dem Buch und auch bei diesem Werk konnte ich es nicht lassen, zu allererst, noch bevor ich es überhaupt aufgeschlagen habe, über den Einband zu streichen.
Ist so eine Macke von mir.

Alles in allem bekommt das Buch 4 von 5 Sonnenblümchen von mir und ich werde mir das Nachfolgewerk Ein dunkler Wille auf jeden Fall zulegen.
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