Kent Williams

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Cover des Buches Die Bradbury- Chroniken I (ISBN: 9783551721310)

Die Bradbury- Chroniken I

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Erschienen am 01.10.1997

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Cover des Buches The Fountain (ISBN: 9783866073371)
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Rezension zu "The Fountain" von Darren Aronowsky

Faszinierendes 1000-Jahre-Epos
cynthorvor 7 Jahren

Inhalt

Warnung: die Handlung des Comics ist inhaltlich sehr komplex und nur schwer in wenigen Worten beschreibbar! Ursprünglich als Film geplant, musste Arronofsky von der Verfilmung Abstand nehmen und entschloss sich, das Drehbuch in dieser Form zu veröffentlichen. Kurze Zeit später kam es dann – glücklicherweise – doch noch zur Entstehen eines Films…

Auf drei Zeitebenen kämpft der Ritter Tomas/der Forscher Thomas/der Mönch(?) Tommy (im Film dargestellt von „Wolverine“ Hugh Jackman) um seine Liebe Izzy Creo (im Film Rachel Weisz) in Gestalt der spanischen Königin/Ehefrau/großer Baum(!). Zur Zeit der spanischen Inquisition sucht Tomas im Auftrag seiner Königin im Dschungel Südamerikas nach dem Baum ewigen Lebens. In der Gegenwart forscht Thomas an einem Heilmittel für Krebs. Er steht dabei unter enormem Zeitdruck, da seine Frau Izzy an einem Gehirntumor leidet, wobei sie parallel an einem Roman über die Suche des Spanischen Ritters schreibt.
Die dritte Handlungsebene spielt in einer fernen Zukunft. Die dritte Verkörperung Thomas fliegt in einem Raumschiff in Form einer riesigen Seifenblase samt einem sterbenden Baum in Richtung des sterbenden Sterns Xibalba, von dem Izzy fasziniert war, weil er in der Mythologie der Maja dem Reich der Toten entsprach.

Meinung

Auch wenn ich die Art und Weise, wie die Bilder dieses Comics in Szene gesetzt wurden, nicht hundertprozentig mag, ist es dennoch eines der bewegendsten Bücher, die ich je gelesen habe. Aronofsky hat eine derart komplexe Handlung und Vielschichtigkeit aufgebaut, die

Bemerkenswert ist die enorme Vernetzung der drei Handlungsebenen, was durch die Verwendung der gleichen Symbole (wie das Ringmotiv oder das Baummotiv) geschaffen wird.

Hauptmotiv der Figur Thomas – vermutlich nach dem Ungläubigen aus der Bibel benannt, dazu ergibt der Nachname seiner Frau „Creo“, also „ich glaube“, einen schönen Kontrast – ist das Streben nach Unsterblichkeit. Der Tod ist für ihn das absolute Ende, das ihn von seiner großen Liebe trennt. An ein danach, eine tieferen Sinnhaftigkeit glaubt er nicht – es sei angemerkt, dass es sich wie immer leicht diskutieren lässt, wenn man nicht selbst in der gleichen Situation steckt. Tommy verschließt aus Angst vor dem Verlust die Augen vor dem, was seine Frau am dringendsten benötigen würde – Zeit mit ihm – und vergräbt sich in seine Arbeit.

Izzy hat hingegen ihren Tod akzeptiert und ist, wie die Vorgesetzte und Freundin der Familie treffend bemerkt, damit weit über sich hinausgewachsen. Sie hat den großen Wahrheitsgehalt des Spruches eines alten Südamerikaners erkannt:

Der Tod ist der Weg zur Ehrfurcht

Nur weil unser Leben endlich ist, und wir uns eines Tages von allem verabschieden müssen, was wir im Laufe unseres Lebens angesammelt haben an Familie, Freunden und Erinnerungen, sind wir in der Lage, das alles zu schätzen. Wer am Ende seines Lebens zurückblicken und sagen kann, er habe etwas Gutes geleistet, der kann in Würde abtreten und getrost dem entgegen sehen, das ihn da erwartet.

Man mag einwenden, dass der Comic zu viele verschiedene „esoterische“ Themen miteinander vermischt, aber ich halte das Werk für in sich stimmig. Auch der Reinkarnationsgedanke, der mitschwingt, wenn man die Handlung in Südamerika nicht bloß als Romaninhalt, sondern als „reale“ Historie auffasst, ordnet sich gut in das Gesamtkonzept ein. Zumal die Reinkarnationsthematik durchaus mehr als einen Gedanken wert ist.

Auch wenn dies eigentlich ein Bücherforum ist, kann ich nicht widerstehen, noch ein paar Worte zur Verfilmung dazulassen: diese besticht nochmal besonders durch enorm viele Einzelheiten und Details, durch die Verwendung von Licht und Schatten, Kamerawinkel etc. die bei auch beim zweiten und dritten Ansehen nicht langweilig werden. Dazu kommt noch eine „psychedelische“, wirklich bombastische Musik von Clint Mansell, und die stellenweise brachiale Gewalt der Bilder, wobei hier vor allem die Szenen rund um den sterbenden Stern zu nennen sind. Ich mag den Film noch mehr als den Comic…

Fazit: unbedingt ansehen ... äh... lesen!

Sonnige Tage und erholsame Nächte!


PS: Wem der Stil meiner Rezension bzw. die Auswahl der vorgestellten Bücher gefällt, findet auf meinem Blog (https://cynthor.wordpress.com) weitere „Bücherschätze“ und auch Infos zu meinem eigenen gesellschaftskritischen Fantasy-Roman Ethopia – Erwachen.

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