Rezension zu Grüner Baum in Flammen von Kenzaburô Ôe
Ein vielschichtiger Trilogieauftakt, der aber auch gut alleine stehen kann
von Phliege
Rezension
Phliegevor 9 Jahren
In einem Dorf mitten in den Wäldern Shikokus liegt die hundertjährige, weise Frau im Sterben. Sie war moralische Führerin und Hüterin der alten Mythen des Waldes. Kurz vor ihrem Tod, bereitet sie einen Nachfolger vor, den neuen Bruder Gii. Unter ihm wächst die Wirtschaft des Alten Hofs in neuem Glanz und dann scheint er auch noch heilende Kräfte zu besitzen. Schnell ensteht ein Kult um seine Person, der unter hohen Erwartungen liegt.
Der Titel des Buches ist William Butler Yeats' Gedicht "Vacillation" (dt. Schwankungen, Unschlüssigkeit) entnommen. Und passender könnte es nicht sein. Erzähler der Geschichte ist Satchan, eine Intersexuelle, die sich, schon fest als Mann in der Gesellschaft eingebunden, für ein Leben als Frau entscheidet. Mit ihrem Wohnsitz im Alten Hof erlebt sie die Geschichte um Bruder Gii hautnah mit.
"Grüner Baum in Flammen" ist ein volles Buch, das vielschichtige Themen abgreift und trotzdem liest es sich unheimlich flüssig. Keine hochtrabenden Ausflüge in die Metaphysik oder Politik. Stattdessen gute Dialoge. Auch wenn die nicht solche der Art "alltäglich" sind. In dem Buch geht es um Religion, die Verflechtung von Mythen und Moderne, Selbstbestimmung, Erwartungen und den gesellschaftlichen Druck. Und das alles geschickt in eine interessante Geschichte verpackt, die neu, aber trotzdem nicht skurril erscheint.
Der Titel des Buches ist William Butler Yeats' Gedicht "Vacillation" (dt. Schwankungen, Unschlüssigkeit) entnommen. Und passender könnte es nicht sein. Erzähler der Geschichte ist Satchan, eine Intersexuelle, die sich, schon fest als Mann in der Gesellschaft eingebunden, für ein Leben als Frau entscheidet. Mit ihrem Wohnsitz im Alten Hof erlebt sie die Geschichte um Bruder Gii hautnah mit.
"Grüner Baum in Flammen" ist ein volles Buch, das vielschichtige Themen abgreift und trotzdem liest es sich unheimlich flüssig. Keine hochtrabenden Ausflüge in die Metaphysik oder Politik. Stattdessen gute Dialoge. Auch wenn die nicht solche der Art "alltäglich" sind. In dem Buch geht es um Religion, die Verflechtung von Mythen und Moderne, Selbstbestimmung, Erwartungen und den gesellschaftlichen Druck. Und das alles geschickt in eine interessante Geschichte verpackt, die neu, aber trotzdem nicht skurril erscheint.