Cover des Buches Liebe geht durch alle Zeiten: Rubinrot / Saphirblau / Smaragdgrün (ISBN: 9783401067636)
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Rezension zu Liebe geht durch alle Zeiten: Rubinrot / Saphirblau / Smaragdgrün von Kerstin Gier

Rezension zu "Liebe geht durch alle Zeiten (1-3)" von Kerstin Gier

von Yurelia vor 11 Jahren

Kurzmeinung: Dramatisch, schrecklich, lustig und wunderschön.

Rezension

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Yureliavor 11 Jahren
Rubinrot
Der Klappentext allein wirkt im ersten Moment sehr kitschig und hätte mich wirklich nicht zum Kaufen des Buches angeregt.
Das Cover bestätigt das nur - in meinen Augen.
Aber ich bin froh, dass ich auf die Leute gehört habe, die mir diese Reihe empfohlen haben. (Danke an dieser Stelle noch einmal an euch alle!)
Schon die ersten Seiten überzeugten mich. Und nach dem ersten Kapitel war ich süchtig. Das Buch fesselte mich tierisch und ich wollte am liebsten nichts anderes machen als Lesen.
(Un)glücklicherweise hatte ich auch noch andere Verpflichtungen, weswegen ich mich vom Buch losreißen MUSSTE... Sonst hätte ich die Reihe vermutlich in kürzester Zeit durchgelesen und alles andere um mich herum vergessen. Auch wenn ich ihn mir ganz anders vorgestellt habe, überzeugt Kerstin Giers Schreibstil auf voller Linie.
Da ich absolut kein Kitsch-Fan bin, kann sich hier so manch einer schon denken, dass das Buch absolut überhaupt nicht kitschig ist.
Im Gegenteil: Es hält sogar ein paar Lacher parat. Und über Gwennys Freundin Leslie musste ich doch ein paar Mal echt schmunzeln.
Auch hatte ich wirklich keine Probleme, mich in Gwendolyn hineinzuversetzen. Da sie selber genauso wenig weiß, wie der Leser und im Prinzip ebenfalls ins kalte Wasser geschmissen wurde, baut der Leser sofort eine Art Bindung zu ihr auf. Auf der Basis des Verständnis.
So findet man das Verhalten ihrer Mutter genauso seltsam wie Gwen selbst und ist am Ende des Bandes bestimmt genauso verwirrt von Gideons Verhalten wie Gwen...
Ganz toll finde ich Prolog und Epilog.
Am Anfang versteht man wirklich überhaupt nichts. Man wird ins Jahr 1912 geschmissen und bekommt eine Unterhaltung zwischen einer Frau und einem Mann mit und weiß letztlich gar nicht, worum es geht. Nur ganz leise kann man es erahnen...
Der Epilog ist dann schon wieder deutlicher und lässt die Ahnung in eine festere Vermutung + Verdacht umschlagen. Ich konnte nicht fassen, was ich aus dem Epilog rauslas und war nicht nur von Gideons Verhalten verwirrt, sondern auch vom Epilog...
Mit anderen Worten: Ich war völlig mitgerissen von der Geschichte und war völlig drin versunken.
Zwischen den Kapiteln findet man Zitate und Erklärungen aus den Chroniken der Wächter. Das ist sehr gut gelöst. Es bietet eine Art der Vorbereitung auf das kommende Kapitel und erklärt ein paar Dinge aus dem "Zeitreise-ABC". Das ist hilfreich für den Leser und fesselt noch mehr. Sehr gut gelöst!

Mein Fazit:
Unbedingt lesenswert - vor allem für die weiblichen Leser unter uns. Das Buch ist nicht grundlos ein Bestseller und hielt sich so lange in den Bestsellerlisten!

Saphirblau

Dieser Band beginnt mit einem Ausflug ins Jahr 1602 - der zu Gwennys Zeiten schon lange stattgefunden hat. Wieder begreift man zunächst nicht, wie man die Geschehnisse dort einzuordnen hat. Doch man erfährt etwas Entscheidenes über den Graf von Saint Germain und kann zumindest minimal verstehen, warum Lucy und Paul den Chronografen gestohlen haben.

Wieder in Gwennys Gegenwart angelangt geht es an der Stelle weiter, an der »Rubinrot« aufgehört hat. Was für mich ein großer Pluspunkt ist, da ich erwartet habe, dass zwischen den Bänden ein wenig mehr Zeit vergangen ist. Aber dem ist nicht so. Die Geschichte knüpft nahtlos an.

Wenn man die Cover von »Rubinrot« und »Saphirblau« miteinander vergleicht, so kann man sofort einen Bezug zur Geschichte herstellen. Im ersten Band haben Gideon und Gwendolyn sich häufig gestritten und Gideon war ein richtiges Ekel... Das spiegelt sich auf dem Cover wider: Ein zankendes Paar.
In »Saphirblau« kommen die beiden sich näher. Und auch das sieht man auf dem Cover: Die Frau hat sich bei dem Mann eingehakt und beide streiten sie definitiv nicht.
Und das passiert in »Saphirblau« - die beiden kommen sich näher. Sie vertragen sich.
Noch dazu lernt Gwendolyn den Wasserspeierdämon (zumindest den Geist von ihm) Xemerius kennen. Und dank Xemerius hatte ich mehrere Stellen im Buch, bei denen ich gebrüllt habe vor Lachen!

Doch leider bleibt nicht alles so harmonisch... Das Ende des Bandes ist für Gwendolyn sehr schmerzhaft.
Und was sind das für Papiere, die Gideon im Epilog von Paul erhält?

Es bleibt also spannend. Wieder ging es mir so wie im ersten Band. Ich wollte dauernd lesen...
Und nachts träumte ich von den Büchern...

Mein Fazit:
So genial wie der erste Band - aber mit mehr Lachern und einem unerwarteten Ende... :)

Smaragdgrün
Dieser Band geht im Prolog dort weiter, wo »Saphirblau« im Epilog aufhört. Ich find es ganz gut, dass Prolog und Epilog über Lucy und Paul berichten. So sieht man auch mal deren Sicht. Und vor allem in den beiden ersten Bänden im Prolog, macht dies neugierig auf die Geschichte des Paares.

Im Hauptteil ist mittlerweile ein Tag vergangen nach den Ereignissen im letzten Band.
Gwendolyn ist geplagt von einem gebrochenen Herzen... Muss sich jedoch trotzdem ihrer Aufgabe als Rubin widmen.
Was nicht gerade einfach ist, da sie ja mit Gideon zusammenarbeiten muss. Und der Unterricht bei Giordano mit Charlotte macht das auch nicht gerade einfacher.

Das Verhältnis zwischen Gwendolyn und Gideon ist hier sehr realistisch dargestellt. Gwen weiß nicht, wie sie sich verhalten soll und ist zerrissen von den Gefühlen, die sie für Gideon empfindet und dem, was er zu ihr sagte... Bis zur ersten Begegnung zwischen den Beiden in diesem Band. Gideon haut einen wirklich saudämlichen Satz raus. Wie Gwen reagiert ist absolut nachvollziehbar - und erinnert mich sehr an mich selber. Sie sagt ihm endlich die Meinung! Und das ist wirklich eine meiner liebsten Stellen im Buch.

»Du hast doch gar keine Ahnung, was Freundschaft bedeutet!« Und plötzlich ging es ganz leicht. Ich warf mein Haar mit Schwung in den Nacken, drehte mich auf dem Absatz um und rauschte davon. (S. 70)

Nun, ich möchte nicht zu viel verraten.
Aber dieser Band der Reihe ist der krönende Abschluss.
Es geht ordentlich zur Sache - und kurz denkt man, Gwen stirbt. Waah, was hab ich gezittert. Ich konnte nicht atmen vor Aufregung...
Und dann Gideons Reaktion darauf.
Ich dachte nur: "Ach wie schön. Endlich sagt er es!"
So eine wunderschöne Stelle... Aber auch gleichzeitig total schrecklich.

»Ich liebe dich, Gwenny, bitte verlass mich nicht«, sagte Gideon, und das war das Letzte, was ich hörte, bevor ich von einem großen Nichts verschluckt wurde. (S. 283 - 284)

Dramatische Szenen hat dieser Band mehrere.
Die Autorin weiß diese verdammt gut und realistisch darzustellen.

Das Geheimnis um den Grafen von Saint Germain wird gelüftet - und es erschreckte mich tatsächlich sehr.
Und beim Showdown am Ende des Bandes, konnte ich vor Spannung wieder nicht atmen.
Zum Glück liest sich Kerstin Giers Schreibstil nach wie vor leicht und flockig - sonst wäre ich vermutlich blau angelaufen... :D

Die Schüsse schallten ohrenbetäubend durch den Raum und die Kugeln trafen ihn in der Brust und im Bauch. Der Blick seiner weit aufgerissenen grünen Augen irrte suchend durch den Raum, bis er mich gefunden hatte. Ich schrie seinen Namen. (S. 468)

Der Band hat mir - wie insgesamt die ganze Reihe - außerordentlich gut gefallen und ich kann ihm wirklich jedem nur ans Herz legen.
Der Band hält viele Lacher parat und auch bei einigen Dialogen zwischen Gwen und Gideon musste ich schmunzeln.
Nur einen einzigen kleinen Kritikpunkt habe ich: Das Ende. Es war mir doch zu abrupt und ich hätte mir gewünscht, dass es mit einer Szene von Gideon und Gwendolyn endet. Damit man einen Einblick in ihr gemeinsames Leben, was ihnen bevorsteht, bekommt...
Aber das ist nur ein winziger Kritikpunkt, der meine Bewertung dennoch nicht negativ beeinflusst, da ich einfach völlig begeistert bin von diesem Band und der Buchreihe an sich.

Mein Fazit:
Ein wirklich würdiger Abschluss der Buchreihe. Dramatisch, schrecklich, lustig und wunderschön.
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