Cover des Buches Silber - Das dritte Buch der Träume (ISBN: 9783841421685)
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Rezension zu Silber - Das dritte Buch der Träume von Kerstin Gier

Das Ende einer überschätzten Trilogie

von MissTalchen vor 7 Jahren

Kurzmeinung: Trotz Potenzial und toller Charaktere bleibt die Reihe aufgrund der nicht durchdachten Handlung und einer jammernden Protagonistin zu seicht

Rezension

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MissTalchenvor 7 Jahren
"Solltest du nicht allmählich mal alt genug sein, um zu wissen, was du willst, Onkel Charles?" "Eigentlich will ich nur, dass nicht immer alles so kompliziert ist." "Tja", sagte Florence. "Dann solltest du das mit den Frauen einfach lassen."

Lange habe ich das Buch aufgrund niedriger Erwartungen vor mir hergeschoben. Letztens habe ich mich dann doch aufgerafft, um die Reihe endlich zu beenden.

Zur Story: Nachdem Liv auf die harte Tour lernen musste, dass man seinen Feinden niemals den Rücken zudrehen sollte, verbringt sie mehr Zeit in ihren Träumen als im realen Leben auf der Suche nach einer Lösung. Zu allem Überfluss geht es aber auch in ihrem Privatleben drunter und drüber. Liv weiß bald nicht mehr, wo ihr der Kopf steht und allmählich fängt die Situation an, ihr über den Kopf zu wachsen.

Meine Meinung: Rückblickend betrachtet bin ich fast traurig, dass mir die Reihe nicht so gefallen hat, denn das Potenzial war auf jeden Fall da.

Die Handlung wird wie seit Beginn der Reihe aus Liv's Ich-Perspektive erzählt, was mir ansich gut gefällt. Leider hat sie als Protagonistin in Band 2 erheblich an Sympathiepunkte eingebüßt, die sie hier leider auch nicht mehr wett machen kann. Die meiste Zeit des Buches verbringt sie damit, sich von den Ereignissen überraschen zu lassen und zu jammern. Nicht einmal am Ende kann Liv irgendetwas zur Lösung des Problems beitragen und steht eigentlich nur daneben. Das macht sie zum Mitläufer in ihrer eigenen Geschichte, was ziemlich traurig ist.
Die Nebencharaktere hingegen wurden schon in den vorangehenden Büchern gut ausgearbeitet, sodass man sie sehr schnell wieder ins Herz schließt. Nur bleiben sie, was ihre Hintergrundgeschichte angeht, leider ziemlich blass.

Der Schreibstil lässt sich wieder hervorragend lesen und die Seiten fliegen nur so dahin. Die vereinzelten Blogeinträge und Gestaltung einiger Seiten bringt Abwechslung rein und verstärkt diesen positiven Effekt.

Wendungen hat das Buch diesmal mehr zu bieten, nur leider blieben sie ohne große Konsequenzen. Wie schon in Band 2 plätschert die Story seicht vor sich hin ohne dass groß etwas passiert. Am Ende wird dann ein kleiner Showdown improvisiert und fertig. So kommt weder Spannung, noch Begeisterung auf.

Enttäuscht war ich auch vom Umgang mit dem eigentlichen Thema der Trilogie. Es wird so gut wie überhaupt nicht mehr aufgegriffen und als gegeben hingenommen, ohne weitere Erklärungen zu liefern oder die Theorie weiter auszubauen. Hier wäre definitiv mehr drin gewesen.

Mein Fazit: Trotz Potenzial und toller Charaktere bleibt die Reihe aufgrund der nicht durchdachten Handlung und einer jammernden Protagonistin viel zu seicht.
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