Rezension
Wieder einmal ein Emons Krimi, der mich hellauf begeistert und bestens unterhalten hat.
Die Autorin spielt in kurzen Kapiteln mit unterschiedlichen Handlungssträngen, die sich nach und nach zu einem perfekten Ganzen vereinigen.
Es gibt die ehemalige Leistungssportlerin Elke, die sich vom Leipziger Völkerschlachtdenkmal stürzt. Es handelt sich eindeutig um Selbstmord, aber ihre Organe waren kurz vor dem Versagen, eine Folge von übermäßigem Doping in der DDR Sportgeschichte?
Daneben geht es um Jessica, deren Mutter eben an Krebs gestorben ist. Sie macht sich auf die Suche nach ihrem Vater. Jessicas Mutter ist vor der Wende geflüchtet, der Vater wollte nachkommen wurde dann aber verhaftet und soll im Gefängnis gestorben sein. Ein Anruf wühlt die Geschichte auf und Jessica will unbedingt die Wahrheit wissen.
Ja und dann haben wir noch Kommissar Staufenberg, der einen anonymen Brief erhält, dass im St. Barbara Krankenhaus ein Todesengel für ungewöhnliche Todesfälle sorgen soll.
Wie diese drei Handlungsstränge zusammenhängen, möchte ich an dieser Stelle gar nicht verraten um von dem kurzen Krimi nichts vorweg zu nehmen, unbedingt selber lesen ist hier empfohlen.
Kommissar Staufenberg, der kurz vor seiner Pensionierung steht, ist mir von Anfang an sehr sympathisch. Mit seinen Sprüchen und einem Herz am rechten Fleck, hat er mich sofort davon überzeugt, dass er ein toller Ermittler und Chef ist. Die Geschichten um Elke und auch um Jessica haben mich tief betroffen gemacht und das hat mich besonders in der ersten Hälfte regelrecht ans Buch gefesselt. Als dann die Zusammenhänge klarer werden, kommt noch Höchstspannung dazu und mich brachte wirklich nichts mehr von Stromschwimmer weg. Das genial ausgedachte Ende hat mich dann völlig überrascht. Sehr spannend empfand ich auch den Einblick ins DDR Regime, Doping, Stasi-Bespitzelung, Infos zur Wende, da war von allem etwas dabei. Dass der Krimi in Leipzig spielt, wurde immer wieder auf unterhaltsame und informative Weise deutlich. Insgesamt ein Regionalkrimi, den ich wirklich nur wärmstens empfehlen kann.
Einziger Wehmutstropfen ist, dass dies Staufenbergs letzter Fall war und ich als Leser deshalb wohl nicht auf eine Fortsetzung hoffen darf.