Cover des Buches Sushi oder Labskaus (ISBN: B00AQ5KY8M)
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Rezension zu Sushi oder Labskaus von Kerstin Michelsen

Rezension zu "Sushi oder Labskaus" von Kerstin Michelsen

von Tintenelfe vor 11 Jahren

Rezension

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Tintenelfevor 11 Jahren
Florence, Flo genannt, ist Anfang dreißig und hat sich bisher von einem Job zum nächsten gehangelt, ebenso wie sie es mit ihren Liebhabern zu tun pflegt. Als sie sich in Hamburg auf eine Stelle als Assistentin der Geschäftsleitung bewirbt, beginnt für das "Mädchen vom Lande" ein neuer Lebensabschnitt. Justus Thiemann, ihr neuer Chef, sieht aus wie Hugh Grant und wickelt das gesamte weibliche Personal der Knopffirma um den kleinen Finger. Kein Wunder, dass auch Flo dem smarten Juniorchef nicht widerstehen kann, obwohl sie ahnt, dass er niemals ihr allein gehören wird. Aber auch Flo ist kein Kind von Traurigkeit und beginnt zeitgleich eine Beziehung zu Jan, einem bodenständigen Künstler, der im Lager der Firma beschäftigt ist. Bald schon wächst ihr diese Ménage-à-trois jedoch über den Kopf und sie muss sich entscheiden... Okay, die Geschichte ist jetzt nicht neu und man ahnt auch schon, wie es ausgehen wird, jedoch ist der Roman leicht und flüssig geschrieben und unterhält auf charmante Weise. Flo ist eine sehr impulsive Person, die sich ohne Zögern sofort in eine Beziehung wirft. Dabei lässt sie sich ausschließlich vom Augenblick leiten und erinnert dabei ein wenig an ein Kind, das beim Anblick von Schokolade im Supermarkt alles vergisst und einfach zugreift. Manchmal klingt leise durch, dass sie eigentlich anders sein will, auch wenig Wert auf Äußerlichkeiten, Geld und Luxus legt. Letztendlich kann sie sich jedoch dem Reiz von tollen Restaurants, Designerkleidung und vor allem eines heiß umschwärmten Mannes nicht entziehen. Wirklich verstehen konnte ich sie dadurch nie, aber auch nicht die Männer, die sehr wohl voneinander wissen. In der Hälfte des Buches nimmt die Handlung an Fahrt auf, nicht zuletzt, weil Flo sich ausnahmsweise nicht auf ihr Liebesleben, sondern auf ihren Job konzentriert und hier zeigt, was in ihr steckt. So habe ich den Roman auch in gut zwei Stunden durchgelesen. Das Ende kam mir jedoch etwas zu abrupt und nicht wirklich nachvollziehbar - auf beiden Seiten. Den Inhalt des Zettels, den Flo am Anfang und am Ende des Buches in der Hand hält, fand ich schlicht übersteigert und er kam zu sehr aus heiterem Himmel. Aber das ist vielleicht Geschmackssache. "Sushi oder Labskaus" ist ein wenig anspruchsvoller, aber unterhaltsamer Roman für eine kleine Auszeit vom Alltag. Da die Figuren einfach nicht aus meiner Welt stammen und ich ihre Verhaltensweisen auch nur selten nachvollziehen konnte, hatte ich ein wenig Schwierigkeiten, wirkliche Sympathien für sie zu entwickeln, daher gibt es trotz des Lesespaßes, den ich hatte, nur vier Tintenfässchen. © Tintenelfe www.tintenhain.de
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