Der Roman "Die Sterne von St. Pauli" von Kerstin Sgonina nimmt die Leserschaft mit in die beiden Teile Deutschlands um 1960. In der BRD lebt Abby, die gerne Fotografin werden möchte. Auf ihrem Weg dorthin trifft sie auf die Beatles. Sie lernt die Musik und die Beatles selbst lieben...
Auf der anderen Seite der Grenze im Osten Berlins lebt die gleichartige Sofia. Auch sie liebt die englischsprachige Musik. Jedoch ist es für sie nicht so einfach in den Genuss zu kommen. Eine spannende Reise beginnt.
Der Roman erzählt in zwei Erzählsträngen die Sichtweisen der jungen Damen. Mich persönlich hat die Geschichte von Sofia in Ostberlin mehr angesprochen. Die Erzählung von Abby tröpfelt teilweise etwas spannungslos vor sich hin. Aus diesem Grund konnte das Buch mich nicht vollständig überzeugen...
Jedoch finde ich es immer wieder interessant in eine Zeit zu reisen, in der meine Eltern aufgewachsen sind.
Kerstin Sgonina
Lebenslauf
Kerstin Sgonina arbeitet als Autorin, Journalistin und Lektorin. Mit 18 Jahren kam sie nach Hamburg und schlug sich nach ihrem Abitur dort unter anderem als Türsteherin und Barfrau in Sankt Pauli durch. Nach wie vor liebt sie die Stadt an der Elbe heiß und innig, lebt aber heute mit ihrem Mann und ihren beiden Kindern nahe Berlin.
Neue Bücher
Alle Bücher von Kerstin Sgonina
Als das Leben wieder schön wurde
Und wenn wir wieder tanzen
Mojito-Nächte
Die Sterne von St. Pauli
Als das Leben wieder schön wurde
Und wenn wir wieder tanzen
Neue Rezensionen zu Kerstin Sgonina
Rezension zu "Die Sterne von St. Pauli" von Kerstin Sgonina
Der Roman wird in zwei getrennten Handlungssträngen erzählt. Im ersten lernen wir Abby kennen, die 1961 in Hamburg lebt. Sie hat ihren Vater durch einen Verkehrsunfall verloren und von einem Mann überfallen. Seitdem kann sie die Wohnung nicht mehr verlassen und ist traumatisiert. Die Spiegelreflexkamera ihres Vaters hilft ihr die Welt zu betrachten und auch wieder unter Menschen zu gehen. Als Heiner sie mit in den Kaiserkeller auf St. Pauli nimmt, weil dort die Beatles auftreten, lernt sie den Musiker Stu kennen. Sie beschließt Fotografie zu studieren.
Im zweiten Strang geht es um Sofie, die 1961 in Ostberlin lebt und heimlich eine verbotene Musikveranstaltung besucht. Sie entkommt der Razzia, wurde jedoch verraten und in ein Krankenhaus verschleppt. Dort wird sie drangsaliert, bevor ein Arzt ihr zur Flucht verhilft. Monate später, als die mauer in Berlin bereits erbaut wurde, kann sie mit einem gefälschten Pass ausreisen und landet auf St. Pauli in Hamburg. Dort herrscht gerade Ausnahmezustand wegen der Sturmflut. Die Wege der beiden Frauen kreuzen sich.
Die Handlung ist sehr authentisch und erschreckend, Die Geschichte hat Potenzial für eine Fortsetzung. Darüber würde ich mich freuen.
Rezension zu "Die Sterne von St. Pauli" von Kerstin Sgonina
...die man am Anfang gar nicht zusammenbringt. Abby lebt 1960 in Hamburg, hat eine Beinahe-Vergewaltigung hinter sich, die sich nicht wirklich verarbeiten kann. Sie traut sich nicht mehr aus dem Haus und hat nur noch Kontakt zu ihrem besten Freund Heiner.
Sophie lebt in Ostberlin und wird nach einem Besuch eines illegalen Konzerts von Vopos ins Krankenhaus verschleppt, genauer in die virologische Abteilung. Was ihr dort durch die Ärzte aber auch durch Mitinsassinnen passiert, ist fast unbeschreiblich und grausam. Wie können Menschen so sein? Leider wird bis zum Schluss nicht aufgeklärt, wer Sophie denunziert hat. Das hätte mich schon noch interessiert.
Während die Geschichte von Abby und den anfangs mir sehr unsympathischen Beatles zwar interessant ist aber nur locker vor sich hin plätschert, sind die Abschnitte mit Sophie von Spannung geprägt. Kann sie ihrem grausamen Schicksal entfliehen? Beide Frauen haben Schicksale zu verarbeiten, von denen das eine längst nicht so grausam ist wie das andere.
Beide Geschichten beruhen auf wahren Begebenheiten, die die Autorin hier verarbeitet hat (wenn auch nicht authentisch). Durch das Zusammenspiel beider Geschichten wurde das Buch zu einer interessanten Lektüre, die vor allem durch die Geschehnisse in Ostberlin noch nachwirken wird.
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