Rezension zu Die Unsterblichen von Ketil Bjoernstad
Rezension zu "Die Unsterblichen" von Ketil Bjørnstad
von hexhex
Rezension
hexhexvor 12 Jahren
Thomas Brenner, der Ich-Erzähler, beschreibt ca. zwei Monate seines Lebens. Es geht um ihn selbst, er ist Arzt, seine Frau und seine zwei erwachsenen, aber immer noch nicht selbständigen Töchter. Außerdem um seine Eltern und Schwiegereltern, die allesamt anscheinend die 90 erreicht haben und ihr Leben nur noch mit Hilfe anderer leben können. Das Ehepaar kümmert sich rührend um die alten Eltern. Eigentlich toll und bewundernswert, wenn sich nicht dieser jammernde Unterton durch das ganze Buch ziehen würde. Und ständig die Bemerkung, dass man darüber ja nicht reden kann. Der Vater beschreibt seine dicke Tochter, schämt sich fast für ihre mindestens 50 kg zuviel, war aber nicht in der Lage, mal zu fragen, warum sie plötzlich so viel Essen in sich reinschaufelt. Auch die Lage seiner Eltern ist trostlos, aber die Probleme werden einfach unter den Teppich gekehrt. Die erwachsenen Töchter verdienen mit über 20 beide kein Geld, aber auch das veranlaßt die Eltern nicht zu Gesprächen. Die Stimmung dieses Buches ist sehr deprimierend, die Lage der alten Eltern wurde sehr realistisch dargestellt, die der Kinder meiner Meinung nach nicht. Vieles kam mir an den Haaren herbeigezogen vor. Das Ende paßte dann aber doch sehr gut zu dem Buch.