Rezension zu "Moderne Sklaverei" von Kevin Bales
Sklaverei und Menschenhandel gibt es seit Menschengedenken. Doch überraschend ist, dass auch heute noch geschätzte 27 Millionen Menschen, mit Schwerpunkten in Asien (v.a. auch Indien), Lateinamerika, Nahost und Nordafrika von Schuldknechtschaft, Zwangsarbeit und Menschenhandel betroffen sind. Aber auch in quasi allen reichen Industrieländern halten sich Menschen in sklavenähnlichen Zustand auf, meist im Rahmen von Prostitution, aber auch als "Hausangestellte".
Es gab zahlenmäßig in der Geschichte noch nie so viele versklavte Menschen wie heute (aber prozentual zum Anteil an der Gesamtweltbevölkerung auch noch nie so wenige).
Der Preis pro Sklave ist in der Neuzeit deutlich gefallen. So steht der "Werterhalt" nicht mehr im Vordergrund. Ein versklavter Mensch ist so zu einem "Wegwerfgut" geworden.
Das Buch bietet einen Rückblick auf die Geschichte der Sklaverei. Die verschiedenen Formen der heutigen Sklaverei und ihre Auswirkungen werden beschrieben. Anhand der Länder Japan, Brasilien, Mauretanien, VAE, Indien und USA werden beispielhaft die verschiedenen Bedingungen und Ausprägungen beschrieben.
Sklaverei ist auch ein Problem der Globalisierung. Es besteht ein Zusammenhang mit der Armut der hochverschuldeten Länder und dem Grad der Versklavung ihrer Bevölkerung.
Am Ende noch ein hoffnungsvoller Ausblick "Wie wir die Sklaverei beenden".
Scheint mir ein gut recherchiertes Buch, auf ziemlich aktuellen Stand (Zahlen meist ca. 2005/2006) zu sein. Wenn man sich mit dem Thema beschäftigen möchte, bietet das Buch einen guten Einblick und Überblick auf ca. 130 Seiten.