Rezension zu "Star Trek - Legacies 3: Der Schlüssel zur Hölle" von Dayton Ward
Willkommen zum Finale der Legacies-Trilogie. Noch einmal erleben wir hier die legendäre Crew um Captain Kirk in einem bisher noch nicht dagewesenen Abenteuer. Wie in den beiden Büchern zuvor, versucht Kirk zusammen mit der restlichen Crew den interdimensionalen Transferschlüssel zu aktivieren, damit er die verschollenen Mitglieder der Crew von Captain April aus der anderen Dimension retten kann. Una, welche damals beim Verschwinden der Crewmitglieder dabei war, hat mittlerweile ihre Kameraden wiedergefunden und mit Überraschung stellt sie fest, dass sie immer noch genau so aussehen, wie damals vor 18 Jahren. Es gesellen sich noch Botschafter Sarek, Ratsmitglied Gorkon und McCoys Tockter Joanna hinzu.
Jetzt muss noch noch ein Weg gefunden werden, wie sie diese Welt wieder verlassen können. Leichter gesagt als getan, denn die Klingonen sitzen noch auf dem Planeten, auf dem sich die Festung der Fremden befindet. Der Verlauf der Geschichte hat leider sehr vorhersehbare Wendungen, was zwar nicht all zu schwer ins Gewicht fällt, aber man sich schon gewünscht hätte, etwas mehr zum Geburtstag von Star Trek zu bekommen. Wo zuvor David Mack an sehr vielen kleinen Geschichten gearbeitet hat, nehmen Dayton Ward & Kevin Dilmore sich etwas zurück, was im allgemeinen der Story sehr bekommt. Starke Figuren wie Sarek, bekommen besondere Aufmerksamkeit und er kann seine Verbindung zu Amanda noch einmal deutlich unterstreichen.
Über Dimensionen hinweg haben sie ein Band, welches sie für immer verbinden wird. Una hingegen entwickelt auch sehr mächtige Fähigkeiten, welche besonders in dieser Scheinrealität sehr nützlich sind. Damit der Spannung genüge getan wird, muss man sich auf viele Gefechte einstellen. Wobei auch hier weniger mehr gewesen wäre. Da man schon ähnliche Zusammenkünfte mehr als einmal gelesen hat, bringen sie langsam Ermüdungserscheinungen mit sich, dennoch ist man mitten drin, egal auf welcher Seite gerade ein Torpedo einschlägt oder ein Phaser seine Energie entlädt. Im Wohlwollen der Föderationsgeschichte, bekommt dann auch das Ende natürlich einen passenden Anstrich.
Dennoch frage ich mich, warum diese Crew immer wieder so viele Vorschriften verletzen konnte/kann, ohne das es wirklich ernsthafte Konsequenzen hat? Una ist ebenfalls weit über ihre Kompetenzen hinweg aktiv geworden, auch wenn sie damit das Leben der verschollenen Crewmitglieder retten konnte. Es zeigt sich auch hier wieder deutlich, Geheimnisse bringen mehr Ärger als Nutzen. Ich glaube sogar, wenn offen und ehrlich über das Anliegen gesprochen worden wäre, dass es nie zu so viel Argwohn gekommen wäre. Die Einbindung einiger Ereignisse aus vergangenen Filmen oder Episoden ist hingegen herrlich gelungen und wer hätte gedacht, das Nomad noch einmal eine wichtige Rolle spielt?
Fazit:
Die Trilogie ist wie ein Geschenk, welches man mag, aber nicht unendlich liebt. Das Eintauchen in die Abenteuer der Enterprise-Crew funktioniert gut. Die Charaktere haben ihren klassischen Charme, die Sprüche stimmen und selbst die Klingonen benehmen sich wie sie es sollten. Doch genau das ist auch irgendwie das Problem, denn es gibt nur wenig, was Abwechslung oder Überraschung bringt. Der Transferschlüssel klingt interessant und auch diese Scheinwelt. Wo in Band eins noch die Aliens interessant waren, sind es jetzt Sarek und Amanda. Wer alternativ ein für mich besseres Roman-Geschenk zum 50. Geburtstag von Star Trek lesen will, sollte sich den deutschen Beitrag „Star Trek – Prometheus“ von Bernd Perplies und Christian Humberg zulegen.
Matthias Göbel
Autoren: Dayton Ward, Kevin Dilmore
Übersetzung: Helga Parmiter
Taschenbuch: 454 Seiten
Verlag: Cross Cult Verlag
Veröffentlichung: 29.01.2021
ISBN: 9783966583299